Meinungsfreiheit, mal poli­tisch gese­hen…

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Bund der Steuerzahler: Androhung von Beschwerden und Klagen gegen Radiostationen
Der Bund der Steuerzahler (BDS) des Kantons Bern droht mit Klagen und Beschwerden gegen Radiostationen, soll­ten die­se wei­ter­hin «Reitschulsongs», die Stellung für den Erhalt des Berner Lokals Reithalle bezie­hen durch den Äther schicken. Politische Werbung sei im Vorfeld von Abstimmungen unzu­läs­sig, heisst es in der Pressemitteilung des BDS. Anlass für die Androhung von Konsequenzen ist die Abstimmung über die Schliessung und den Verkauf des Berner Lokals, den der BDS unter­stützt.

«Mit Befremden nimmt der BDS von der Kampagne ver­schie­de­ner Musiker gegen Exponenten der Reitschulinitiative Kenntnis. Offenbar will man mit gewis­sen Songs (und ver­deck­ter Aufforderung zur Gewalt) unlieb­sa­me Politiker mund­tot machen.» Bis am Tag nach der Abstimmung sol­len die sin­gen­den Stimmen für die Reitschule von Müslüm oder Tomazobi im Radioprogramm ver­stum­men. Ausser, es wür­de den Befürwortern des Verkaufs die sel­be Sendezeit ein­ge­räumt.

Um die Androhung auch kon­se­quent umset­zen zu kön­nen, hat der BDS die Bevölkerung dazu auf­ge­ru­fen, ihm die Ausstrahlung bean­stan­de­ter Songs zu mel­den.

Quelle: kleinreport.ch

Kommentar:
Ich bezweif­le, dass die­se Angstmache Konsequenzen hat. Als Medienschaffender habe ich erst mal gelacht. Eine poli­ti­sche Botschaft ist nicht wirk­lich in den Songs ent­hal­ten, noch ein Wahlprogramm. Streng genom­men sind auf der besag­ten CD der Reitschule vor allem Lieder über öffent­li­che Personen – und das ist ja nicht wirk­lich ein poli­ti­sches Wahlprogramm. Noch wit­zi­ger ist aller­dings, dass die Aktion der BDS schweiz­weit auf die Reithallenaktion auf­merk­sam gemacht hat. Was als klein­ka­rier­te Stadtposse hät­te blei­ben kön­nen wur­de zum Nationalhit. Nebenbei: Der Song von Müslüm ist der Sommerhit vom 2010 und einer der wit­zig­sten Ideen aus der Berner Szene seit Jahren. Somit bedan­ken wir uns bei der BDS, bei Fuchs und Hess…

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