ensuite – kulturmagazin erscheint in diesen Tagen mit einem komplett überarbeiteten Layout. Nach sieben Jahren bewegt sich das monatlich erscheinende und auflagestarke Kulturmagazin der Schweiz für Bern und Zürich (30’000 Exemplare) urbaner und persönlicher auf die Leserschaft zu.
Die Layoutanpassung kommt früher als geplant. Ursprünglich war ein internes Projekt auf Ende Jahr 2009 vorgesehen. Doch die massiven Sparübungen und die weiteren Reduktionen in der Kulturberichterstattung der Tamedia und den anderen grossen Verlagen, wollten wir nicht antwortlos an uns vorbeiziehen lassen. Wir sind der Meinung, dass der Kulturteil einer Zeitung gerade in Krisenzeiten, einer der wichtigsten gesellschaftlich-verbindenden und LeserInnen-bindenden Teil einer Zeitung ausmacht. Es ist uns ein Rätsel, wie die grossen Verlage uns «Kleinen» das «kulturelle Feld» einfach so gratis überlassen – wir wären blöd, wenn wir nicht handeln würden.
Die grössten Veränderungen sind:
- Schrift: Wir entdeckten die sehr schöne Serifen-Schrift «Catalog» von der Berner Design-Firma Binnenland (binnenland.ch). Mit der Fliesstext-Schrift haben wir die wichtigste visuelle Änderung vorgenommen.
- Umgang mit Bildern, mehr Farbe: Wir drucken immer noch auf Zeitungspapier, doch wird das Bild zunehmend mehr ins Zentrum gerückt. Die Farbqualität auf Edelweiss-Zeitungspapier ist eigentlich prädestiniert für mehr Farbe. ensuite war aber ursprünglich als schwarz-weiss-Zeitung geplant. Mehr Farbe heisst nicht, bunt werden, aber wir möchten mehr Spielraum zulassen.
- Mehr Leseemotionen: Klingt schlimm, es ist aber mehr die Idee, uns vom zeitgenössischen und modernen Layout zu trennen und ein mehr emotionales Erscheinungsbild zu kreieren. Kultur deren Wahrnehmung ist immer individuell. Unsere Recherchen gingen zurück in die 70’er Jahre, um von da einen anderen Weg zu finden, heute die Leserschaft für ein Zeitungs-Printprodukt zu faszinieren. Unserer Auffassung nach, hat das Zeitungssterben mehr mit der fehlenden Überzeugungskraft der ZeitungsmacherInnen zu tun, als mit einem schwindenden Lesermarkt. Uns zeigen die nach wie vor steigenden Abozahlen und der in diesem Jahr um fast 20 Prozent gestiegene Werbeumsatz, dass wir mit unserem Konzept richtig liegen.
- Das Inhaltskonzept ist gestrafft worden und wird in den nächsten Ausgaben auch qualitative Veränderungen erhalten.
Mit dem Layoutwechsel wollen wir nicht nur ein neues Zielpublikum erreichen, sondern vor allem die bestehenden Kunden besser bedienen. das Ursprüngliche Layout war für maximal 40 Seiten kreiert worden. In letzter Zeit waren die Ausgaben aber beträchtlich grösser und das bestehende Layout deswegen überfordert. Es war eine Gratwanderung, mit den elementaren Änderungen nicht den stabilen LeserInnenkern zu erschrecken. Wir sind überzeugt, dass uns dieser, für uns historischen Schritt, sehr gut gelungen ist und sind selber positiv überrascht.
ensuite – kulturmagazin besteht seit 2003 und war als Antwort auf den „Ansager“ der Espace Media AG gedacht. Das Heft startete mit 12 Tabloid-Seiten. Unterdessen arbeiten monatlich über 70 Personen in der Herstellung und Produktion und wir publizieren über 160 Kulturseiten pro Monat. Das heisst: ensuite Ausgabe Bern, ensuite Ausgabe Zürich und artensuite, das Kunstmagazin (übrigens das einzige unabhängige Kunstmagazin der Schweiz). ensuite wird unterstützt von der Stadt Bern, Kanton Bern, Burgergemeinde Bern und vielen privaten Gönnern.
(Pressetext)




