Von Salvatore Pinto - Lino De Martino ist ein einfacher Mann. Der Sohn einer Fischerfamilie ist ein echter Caprese. Er ist stolz auf seine Heimatinsel und liebt es, in seinem Restaurant Schauspielerinnen, Leute aus dem Showbusiness, Politiker und Industrielle mit rustikalem Essen zu versorgen. «Harrison Ford, Demi Moore, Roger Federer … alle schon einmal da gewesen», sagt er. «Und ja, sie kommen immer wieder.»
Lino De Martino, du bist der Besitzer des vermutlich schönsten Restaurants auf Capri. Findest du nicht?
Ich danke dir für das Kompliment. Es gibt sicherlich andere, sehr schöne Lokale auf der Insel. Aber ja, wenn man für das eigene Lebenswerk ein Kompliment bekommt, nimmt man dieses gerne entgegen. Wer schon nicht?
Bei dir kehren Stars und Sternchen ein. Wieso das?
Ich vermute, das hat mit dem schönen Ambiente und dem rustikalen Essen zu tun. Ich koche, wie es mir die Nonna und meine Mutter gelehrt haben. Ich bin ein einfacher Mann, Sohn einer Fischerfamilie, verbunden mit dem Meer und dem Land. Meine Zutaten für die Menus kommen zum Teil aus eigenem Anbau. Mit den hauseigenen Tomaten zaubere ich tolle Sugos.
Der Sugo reicht, dass Grössen wie Tom Cruise und Harrison Ford bei dir einkehren?
Vermutlich spricht sich mein einfaches Konzept und die Rustikalität herum. Auch VIP mögen es mal ruhig und angenehm. Dieses Ambiente biete ich ihnen. Und ich stelle fest: Sie wissen es zu schätzen. Darum kommen sie alle Jahre wieder.
Ist das so?
Ja. Einige meiner amerikanischen und englischen Kunden reservieren sich ihren Tisch bereits ein Jahr im Voraus. Sie wollen sichergehen, dass sie ihre Ferien auf Capri mit einem Besuch bei mir verschönern können. Das macht mich natürlich sehr stolz.
Eine Anekdote?
Oh ja, da gibt es eine Schöne (lacht). Vor ein paar Jahren hatte ich Harrison Ford, Elton John, Demi Moore und Bruce Willis bei mir auf der Terrasse. Plötzlich kam ein Pärchen auf mich zu, und fragte mich, ob mir denn klar sei, wer gerade in meinem Restaurant essen würde. Die Situation war echt witzig. Gerne erinnere ich mich ausserdem an den Besuch von Lucio Dalla. Schade, dass ich kaum Zeit hatte, mit ihm etwas länger zu plaudern. Dann waren auch schon Michael Douglas, Catherine Zeta Jones, Renato Zero, Tom Cruise und der ehemalige geschäftsführer von Fiat Giovanni Agnelli bei mir zu Gast. Und natürlich erinnere ich mich auch an Tennisstar Roger Federer. Sein Besuch war mir eine grosse Ehre.
