Die AZ Medien AG («Aargauer Zeitung») ist seit 1. Dezember mit 20 Prozent an der Lautundspitz Schweiz AG beteiligt. Mit dem Partyfoto-Portal will das Verlagshaus seine Internetpräsenz stärken. Als Preis haben sie das hauseigene Ausgehemagazin «Live» Anfang April eingestellt. Still und heimlich. Als Ersatz will die AZ Medien AG einmal pro Woche ein «Kulturkalender» mit Vorschauen und Kritiken in der «Aargauer Zeitung» erscheinen lassen. Ist das ein Trost?
Kulturmagazine werden rar. Auch im Argau will die Stadt und der Kanton jetzt ihr eigenes Kulturmagazin aufziehen. Anstatt die Medienbetriebe dazu zu bringen ihre Dienste weiterzuführen, wird auch hier eine Lösung mit den VeranstalterInnen gesucht. Diese Interessegemeinschaft soll die Finanzierung mittragen.
Diese Tendenz ist schlecht. 1. Wird Kulturjournalismus damit «veröffentlicht». Das heisst, Berichte über das kulturelle Geschehen werden zu reinen Promotexten von den VeranstalterInnen. 2. Werden damit nur «Insider»-Magazine und keine Publikumsmagazine geschaffen. Das verfehlt die Wirkung. Kulturjournalismus muss für das Publikum erstellt werden, nicht für Veranstalterinnen. Und je mehr wir diese Pressefunktion von den Medienhäusern delegieren, umso weniger werden diese sich um diese Gattung Journalismus kümmern. Doch was wäre die Lösung?
Kulturschaffende, liebes Publikum, liebe Abonnentinnen: Wehret Euch!
Lukas Vogelsang