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Vom rosti­gen Schlüssel zum ISC

Von Hannes Liechti – Das Berner Kultlokal fei­ert die­ses Jahr sein 40-jäh­ri­ges Bestehen. Es sei der älte­ste Konzertclub der Bundesstadt über­haupt, wird gemun­kelt. Was gut klingt, ist nicht ganz rich­tig, ent­hält aber auch einen Funken Wahrheit: Einzig die Mahogany Hall kann dem Internationalen Studenten Club das Wasser rei­chen. Vor zwei Jahren zähl­te man näm­lich auch am Klösterlistutz den 40sten. Kultstatus dürf­te das ISC schon lan­ge erreicht haben. Höchste Zeit für einen Rückblick, der zugleich ein viel ver­spre­chen­der Vorausblick auf die näch­sten 40 Jahre ist. Ein Gespräch mit Martin Messerli und Franziska Scherer.

Martin Messerli ist heu­te Präsident des ISCs, wel­cher sich seit sei­nen Anfängen als Verein orga­ni­siert. Prominenter Vorgänger war einst Housi Schneeberger, Manager von Züri West. Angefangen hat Tinu als Türsteher im Januar 1992. Aus einem Nebenjob wur­de schliess­lich ein begei­ster­tes Engagement, wel­ches sich über bald 20 Jahre hin­ge­zo­gen hat.

Auf die Frage, wann er zum ersten Mal im ISC gewe­sen sei, zögert er und kann sich nur vage erin­nern:

«Das war noch in den 80ern. Der Eintritt war damals ab 18 Jahren und ich war erst 16. Ich glau­be mein erster Abend im ISC war ein Konzert von den Toy Dolls (Fun-Punk Band aus England, Anm. des Autors) – oder waren es Héroes del Silencio (spa­ni­sche Rockband)?»

Franziska «Muck» Scherer begann ihre ISC-Laufbahn genau da, wo Pedro Lenz sich der­einst lite­ra­risch bil­de­te (sie­he «Stimmen zum ISC 1»): an der Garderobe. Seit bald sie­ben Jahren dabei, ist sie heu­te als Vorstandsmitglied für das Werberessort zustän­dig. Auch sie mag sich nicht so rich­tig an ihren Einstieg erin­nern:

«Meine erste Berührung mit dem ISC? Uff, da könn­te ich jetzt irgend­was erzäh­len. Das war bestimmt irgend so eine Oldiesparty».

Die bei­den haben über­haupt Mühe, Höhepunkte und beson­de­re Erlebnisse aus ihrer per­sön­li­chen ISC-Geschichte her­aus­zu­fil­tern. Obwohl hin und wie­der dann doch eine Anekdote durch­sickert:

Tinu: «Mit dem Sänger von H‑Blockx spiel­te ich damals ein Computerspiel, wel­ches ich sehr gut kann­te. Ich gewann des­halb immer­zu, was ihn ziem­lich wütend mach­te. Oder die Young Gods! Am Schluss des Soundchecks spiel­ten sie ihren Song ‹Skinflowers› ganz durch, und wir stan­den nur zu fünft vor der Bühne. Das ist mir unheim­lich ein­ge­fah­ren».

Nicht dass die Höhepunkte und die beson­de­ren Erlebnisse mit den Bands also feh­len wür­den, sie sind aber letzt­lich nur Teil eines Ganzen. Was zählt, ist der ISC als Kulturlokal und Treffpunkt, als fami­liä­res Wohnzimmer. Was zählt, ist aber auch die Konstante, die der ISC im Berner Kulturleben seit nun­mehr rund 40 Jahren dar­stellt.

Doch nun ein­mal ganz von Beginn weg. Genau genom­men ist der ISC weit­aus älter als 40 Jahre. Die Anfänge lie­gen irgend­wo in den 50ern. Die StudentInnenschaft der Universität Bern (SUB) grün­de­te damals eine Abteilung, die sich zum Ziel setz­te, den inter­na­tio­na­len Austausch unter den StudentInnen zu för­dern. Dieses «Auslandsamt» eröff­ne­te eini­ge Zeit spä­ter an der unte­ren Gesellschaftsstrasse eine Art Vereinslokal mit dem Namen «Zum rosti­gen Schlüssel». Heute steht an die­ser Stelle die Uni Mensa. Im Jahr 1970 wur­de das Gebäude abge­ris­sen und das «Auslandsamt» muss­te sich eine neue Bleibe suchen. Gleichzeitig spal­te­te sich die Abteilung von der SUB ab und grün­de­te einen unab­hän­gi­gen Verein. Das neue Lokal wur­de noch im sel­ben Jahr schliess­lich an der Engehalde im alten Tierspital unter dem Namen Internationaler Studenten Club eröff­net. Die Geburtsstunde des ISCs hat­te geschla­gen. Viel mehr als Name und Standort ist davon aber nicht übrig geblie­ben:

Tinu: «Damals war der ISC im Polstergruppen-Kasettenrekorder-Stil. Irgendwo stand ein Getränkeautomat rum – nur ein ganz ein­fa­ches Vereinslokal. Über die Jahre begann sich der Club nun zu wan­deln: Alles wur­de pro­fes­sio­nel­ler. Es kamen wei­te­re Räume hin­zu, es wur­de eine Bar gebaut, dann eine Bühne. Es wur­den Livekonzerte orga­ni­siert …».

Muck: «… und man öff­ne­te den Club auch für exter­ne Leute – nicht län­ger nur für Studenten».

Tinu: «Genau! 1970 war der ISC effek­tiv ein Studentenclub: Der Eintritt war nur Studenten erlaubt. Ich habe aller­dings mal gele­sen, dass bei Frauen öfters Ausnahmen gemacht wur­den. Ungefähr zu Beginn der 80er-Jahre rück­te man jedoch vom Konzept des Studentenclubs ab. Der ISC war nun ein öffent­li­ches Lokal, die Vereinsstruktur blieb jedoch erhal­ten».

Trotzdem hat der ISC sei­nen Namen bei­be­hal­ten. Was hat er heu­te noch mit StudentInnen am Hut?

Tinu: «Es gibt nach wie vor Dinge, die wir aus der Tradition her­aus noch anbie­ten: So kön­nen Fachschaften von der Universität das ISC für ihre Feste ver­gün­stigt mie­ten, und wir orga­ni­sie­ren immer wie­der Erstsemestrigenpartys. Ein wei­te­rer Bezug ist auch das Gebäude, in wel­chem wir ein­ge­mie­tet sind. Dieses gehört dem Kanton und ist durch Räumlichkeiten der Universität besetzt. Des Weiteren haben wir auch rela­tiv vie­le StudentInnen, die bei uns arbei­ten».

Der ISC hat sich also von einem nur mit dem Nötigsten ein­ge­rich­te­ten Vereinslokal und Studentenclub zu einer festen Grösse in der Berner Kulturszene ent­wickelt. Seht ihr euch einem Kulturauftrag gegen­über ver­pflich­tet?

Tinu: «Und ob!».

Muck: «Der ist auch in den Statuten ver­an­kert».

Tinu: «Wir ver­su­chen Kultur zu machen. Zum Beispiel Konzerte: Das Konzertgeschäft ist enorm schwie­rig. Das ISC hat eine Kapazität von unge­fähr 300 Gästen. Diese Grösse ist für Konzerte prin­zi­pi­ell defi­zi­tär. Um eine posi­ti­ve Bilanz schrei­ben zu kön­nen, müss­te man enorm hohe Eintritte ver­lan­gen…».

Muck: «…oder ‹klei­ne­re› Bands spie­len las­sen!»

Tinu: «Gleichzeitig ver­su­chen wir auch gün­stig zu blei­ben, sowohl bei den Eintrittspreisen wie auch an der Bar: Unser Bierpreis ist ein­ma­lig in Bern. Das Ganze finan­zie­ren wir über Discos, die gut lau­fen. Auf die­se Art und Weise wer­den die defi­zi­tä­ren Konzerte quer­sub­ven­tio­niert».

Muck: «Es gibt aber auch Gigs, die ren­tie­ren – die sind aller­dings in der Minderheit».
Verglichen mit ande­ren Lokalen in Bern setzt der ISC nach wie vor auf eine gros­se Anzahl an Konzerten. In der Tendenz scheint sich das Publikum zugun­sten von DJ-Partys aber immer mehr von den Live-Gigs abzu­wen­den.

Muck: «Wir ver­an­stal­ten ein­mal pro Woche ein Konzert. Das ist eine feste Regel, die wir irgend­wann mal fest­ge­legt haben».

Tinu: «Und sie funk­tio­niert! Von einem Besucherrückgang spü­ren wir nichts. Wir erfin­den auch lau­fend neue Disco-Reihen, die am Anfang nicht immer gut besucht sind. Das braucht jeweils sei­ne Zeit. Wir ver­su­chen aber, mög­lichst nicht ‹Mainstream› zu sein. Beispiel Oldies-Disco: Wir waren damals die Ersten, die eine sol­che ver­an­stal­te­ten».

Muck: «Heute ist aber auch das ‹Mainstream› gewor­den. Jeder orga­ni­siert Oldies-Discos. Die Gäste blie­ben uns aber treu».

Der «Mainstream» ist heu­te ganz klar in der elek­tro­ni­schen Sparte aus­zu­ma­chen. Der ISC selbst orga­ni­siert aber sel­ten Electro-Partys.

Muck: «Das stimmt. Interessanterweise ren­tiert Electro bei uns nicht. Wir hat­ten zum Beispiel eine Drum’n’Bass-Disco, die wir abset­zen muss­ten, weil sie zu wenig lief. An was das genau liegt, ist schwie­rig zu sagen. Vielleicht hört der typi­sche ISC-Besucher kei­nen Electro?».

Gibt es denn einen typi­schen ISC-Besucher?

Muck: «Nein, ich glau­be nicht. Natürlich zie­hen wir ein eher ‹rocki­ges› Publikum an, und natür­lich gibt es gewis­se Szenen, die sich bei uns auf­hal­ten. Wir haben aber auch vie­le StudentInnen, und das ist eine sehr hete­ro­ge­ne Gruppe.

An zwei Konzerte im ISC erin­ne­re ich mich per­sön­lich beson­ders gut. Das eine spiel­te die schwe­di­sche Glam-Rock Band The Ark. Die Gruppe gehört in Schweden mitt­ler­wei­le zu den gröss­ten ihres­glei­chen und wird sogar in Stadien gebucht. Im Jahr 2007 nahm die schril­le Truppe um den Pfarrerssohn Ola Salo für Schweden am Eurovision Song Contest teil und trat im sel­ben Jahr auch im klei­nen Berner ISC auf. The Ark prä­sen­tier­ten damals ein ful­mi­nan­tes Set und dach­ten lan­ge gar nicht dar­an, es zu been­den. Man spür­te der Band ihre Begeisterung, wie­der ein­mal in so einem klei­nen Club spie­len zu kön­nen, sicht­lich an. Er wis­se gar nicht, wann er zum letz­ten Mal vor so weni­gen Leuten gespielt habe, erzähl­te Salo».

Mando Diao, Afrika Bambaataa, Apocalyptica, Adam Green, Calexico, Monster Magnet, HIM, Sens Unik, Züri West, … Die Liste der heu­te natio­nal und inter­na­tio­nal berühm­ten Bands, die dem ISC einen Besuch abge­stat­tet haben, ist lang und wird stän­dig fort­ge­setzt. Was ist euer Erfolgsrezept?

Tinu: «Bei den Livebands spie­len wir in einer Liga, die eigent­lich grös­ser ist, als wir sel­ber. Das rührt von unse­rem guten Image bei den Agenturen her. Es gelingt uns so immer wie­der an Acts ran­zu­kom­men, die man sonst für einen 300er-Laden nie­mals krie­gen wür­de».

Muck: «Wir wol­len den Bands etwas Spezielles bie­ten und haben so den Anspruch, den Service (Hotel, Catering, Betreuung, usw.) beson­ders gut zu machen. Damit kön­nen wir teil­wei­se Bands wie­der kom­men las­sen, die zu die­ser Gage, die wir ihnen bie­ten kön­nen, sonst nicht mehr kom­men wür­den».

Auch Reverend Beat-Man ist vom ISC-Catering begei­stert (sie­he «Stimmen zum ISC 2»).

Tinu: «Wir ver­su­chen auch, das Potential von Bands früh zu erken­nen. So kann es sein, dass eine Band bereits zwei Mal bei uns gespielt hat, bevor sie erst rich­tig bekannt wird. Danach spielt sie noch ein drit­tes Mal. Irgendwann ist dann aber Schluss und der ISC ist defi­ni­tiv zu klein».

Muck: «Gerade in der letz­ten Zeit hat­ten wir es öfters, dass Bands wie­der bei uns gespielt haben, für die der ISC jetzt eigent­lich zu klein ist».

Tinu: «Oft ist es aber nicht ein­mal die Band, die sagt, dass es zu klein sei. Häufig wür­de eine Band ger­ne noch ein­mal kom­men. Das Management hat aber pri­mär das Geld im Kopf und sagt: Nein. Bei uns gibt es natür­lich weni­ger Gage als in einem Bierhübeli».

Ein ande­res Konzert, wel­ches mir in Erinnerung geblie­ben ist, bestritt Anna Ternheim, eine schwe­di­sche Singer/Songwriterin. Der ISC war aus­ver­kauft und ent­spre­chend pum­pevoll. Ternheim bestritt das Set allei­ne: Gesang mit Gitarren- oder Klavierbegleitung. Mehr nicht. Das ISC-Publikum der­weil blieb mucks­mäus­chen­still. Eine Atmosphäre, die ich in kei­nem ande­ren Club je wie­der erlebt habe. Irgendjemand hat doch immer noch irgend­was mit sei­ner Begleitung zu bespre­chen, mit der Nachbarin zu flir­ten oder einem alten Bekannten zuzu­pro­sten. Ist die über­schau­ba­re Grösse die Geheimwaffe des ISCs?».

Muck: «Warum nicht! Auch für das Publikum ist es anders, eine Band ohne Crash-Barrier und Bühnengraben zu erle­ben. Das schafft eine ganz beson­de­re, inti­me Atmosphäre».

Tinu: «Im ISC schaust du den Musikern in der vor­der­sten Reihe direkt in die Augen. Das gefällt nicht nur dem Publikum, auch die Bands haben ihren Spass dar­an».

Muck: «Ab und zu gibt es Bands, wel­che die Bühne zuerst für den Backstageraum hal­ten und dann schon ein wenig skep­tisch sind. Nach dem Auftritt sind sie aber immer begei­stert. Dass eine Band nach dem Konzert gesagt hät­te, es sei ihnen zu klein, dar­an kann ich mich dage­gen nicht erin­nern».

Tinu: «Anna Ternheim ist übri­gens genau eine von die­sen MusikerInnen, die für den ISC mitt­ler­wei­le zu gross wären. Trotzdem kommt sie immer wie­der vor­bei».

Hat der ISC einen Programmschwerpunkt?

Muck: «Punkto Konzerte geht der ISC in Richtung Rock. Das ist unser Aushängeschild. Wir decken zwar eine rela­tiv brei­te musi­ka­li­sche Bandbreite ab. Trotzdem kann der ISC als Rockclub ein­ge­stuft wer­den. In die­ser Hinsicht gibt es in Bern für uns auch kei­ne wirk­li­che Konkurrenz. Andere Berner Konzertlokale wie zum Beispiel der Dachstock, der im glei­chen Segment bucht, hat eine grös­se­re Gästekapazität als wir sie haben».

Gab es in der ISC-Geschichte bis heu­te ein­schnei­den­de oder prä­gen­de Ereignisse?

Tinu: «Da kommt mir eigent­lich nichts in den Sinn».

Muck: «Sicher die Abspaltung des ‹Auslandsamts› von der SUB 1970. Das war ein­schnei­dend. Das fei­ern wir ja heu­te auch, wenn man so will. Seither sind wir unse­ren Wurzeln aber treu geblie­ben».

Tinu: «Abgesehen von den bereits erwähn­ten Veränderungen sind wir eigent­lich eine Konstante».

Und das Rauchverbot? Andere klei­ne­re Clubs in der Region Bern wie die Café-Bar Mokka in Thun oder das Bad-Bonn in Düdingen spü­ren die­ses exi­sten­ti­ell.

Muck: «Punkto Gästezahlen spü­ren wir abso­lut kei­ne Auswirkungen. Wir haben reagiert und letz­ten Sommer ein Fumoir gebaut. Der ein­zi­ge Unterschied ist, dass unser Vorplatz bei wär­me­ren Temperaturen jetzt stär­ker fre­quen­tiert wird.»

Tinu: «Ich glau­be eigent­lich nicht, dass das Rauchverbot die Leute vom Ausgang abhält. Das ist auch ein wenig über­ra­schend, da das Rauchen an sich in unse­rer Sparte ein­fach dazu­ge­hört».

Da ist sie wie­der, die­se schein­ba­re Leichtigkeit, mit wel­cher sich der ISC durch die letz­ten 40 Jahre manö­vrier­te. Im Gegensatz zu ande­ren Bars und Clubs kennt man in der Engehalde kei­ne sin­ken­den Gästezahlen. Neu eröff­ne­te Clubs wie das Bonsoir kön­nen dem ehe­ma­li­gen Studentenclub nichts anha­ben, weil sie in einer kom­plett ande­ren Sparte Publikum mobi­li­sie­ren. Und auch das Rauchverbot hat­te kei­ne gra­vie­ren­den Auswirkungen. Wunschlos glück­lich also?

Tinu: «Durchaus. Obwohl ich manch­mal lie­ber hät­te, die Stadt Bern wür­de Lokale wie das uns­ri­ge mehr för­dern. Die Alternativkultur bleibt hier schon eher auf der Strecke».

Muck: «Grundsätzlich ist es aber schön, sagen zu kön­nen, dass wir unab­hän­gig sind, und Subventionen eigent­lich nicht brau­chen. Da sind wir auch sehr stolz dar­auf. Wir könn­ten uns viel­leicht die eine oder ande­re Band lei­sten, die sonst nicht zur Diskussion ste­hen wür­de…».

Tinu: «… oder aber auch mehr in die Förderung von loka­len Bands stecken. Wir ver­su­chen das auch, es ist aber lei­der nur begrenzt mög­lich».

Muck: «Kulturförderung wür­de es aber auch nach sich zie­hen, dass wir nicht mehr ein­fach machen kön­nen, was wir wol­len. Diesbezüglich sind wir seit 40 Jahren unab­hän­gig und wol­len es auch blei­ben».

Der ISC als Konstante. Keine her­aus­ra­gen­den Höhepunkte, kei­ne grös­se­ren Probleme, kei­ne Skandale. Eine durch­aus erfolg­rei­che Geschichte. Umso unbe­schwer­ter kann das 40ste Jubiläum nun gefei­ert wer­den. Was ist geplant?

Muck: «Unser defi­ni­ti­ves Programm wer­den wir erst Mitte August prä­sen­tie­ren kön­nen. Soviel ist aber jetzt schon klar: Über einen Monat lang wer­den im September spe­zi­el­le Anlässe statt­fin­den. Und, das ISC ver­lässt die Engehalde. Allerdings räu­men wir unser ange­stamm­tes Lokal nicht wie 1970 defi­ni­tiv, son­dern nur für die Konzerte: Sie fin­den an Orten in Bern statt, wo wir nor­ma­ler­wei­se nicht anzu­tref­fen sind».

Tinu: «Es wird auch ein Buch zum 40sten geben, wel­ches die Geschichte in Bild und Text doku­men­tiert».

Muck: «Wir wol­len das Jubiläum vor allem auch dazu nut­zen, unse­rem Publikum etwas davon zurück­zu­ge­ben, was sie über all die Jahre mit ihrer Treue zum ISC gelei­stet haben».

Man darf gespannt sein auf den kom­men­den Monat. Aber auch auf die näch­sten 40 Jahre. Es ist zu hof­fen, dass sich der ISC als Konstante abseits des «Mainstreams» hal­ten und so wei­ter­hin preis­wer­te Kultur auf höch­stem Niveau anbie­ten kann.

Das gesam­te Jubiläumsprogramm wird Mitte August auf www.isc-club.ch ver­öf­fent­licht.


Stimmen zum ISC

Pedro Lenz, Schriftsteller und ehe­ma­li­ger Garderobenmitarbeiter
«Es stimmt, im ISC hab ich einst die Garderobe gehü­tet. Ich weiss noch, dass es recht eng war zwi­schen all den Jacken und Mänteln, und dass der Garderobenbereich eigent­lich ein Notausgang gewe­sen wäre. Es war also ein brand­ge­fähr­li­cher Job. Dafür konn­te ich wäh­rend der Arbeit Bücher lesen. So gese­hen hat mich die Garderobe des ISCs ein biss­chen gebil­det, aber halt eher lite­ra­risch als musi­ka­lisch.»

Reverend Beat-Man, Rock’n’Roll-Prediger auf USA-Tour
«Der ISC hat immer bril­liert durch eine fei­ne Nase für Bands, die eigent­lich nie­mand kann­te, die dann nach ein paar Jahren gross wur­den. Etwas vom Besten aber, und das sag ich jetzt als Musiker, der auf sei­ner USA-Tour nost­al­gisch in die Schweiz guckt, ist das Catering: fri­sche Früchte und Brot, Fleisch, diver­se Getränke und dann zum Italiener. Das ist genau, was alle Bands wie­der in den ISC führt.»

 

Foto: zVg.
ensuite, August 2010