Unerwartete Unterstützung aus Deutschland: Motor-Music-Gründer Tim Renner unterstützt alternative Schweizer Radiosender. Nun gehen immer mehr Musikschaffende auf die Barrikaden: Nachdem die grossen Schweizer Major-Plattenfimen EMI, Universal, Sony Music und Warner die Zusammenarbeit mit den alternativen Radiostationen faktisch abgebrochen haben, können Konzerte nicht mehr angekündet und neue Alben nicht mehr gespielt werden. Die Sender erhalten jetzt prominente Unterstützung: von Motor-Entertainment-Gründer und Musikproduzent Tim Renner höchstpersönlich.
Am Auffahrt-Donnerstag, 13. Mai, schickt Tim Renner eine Promoterin seines Labels Motor Music aus Deutschland mit einem Hilfspaket für die gebeutelten Schweizer Radio-Sender auf Tour. Im sogenannten «Motor Care» befinden sich unter anderem CDs von Motor Music, welche die Stationen von den Schweizer Major-Plattenfirmen, die sie teilweise vertreiben, nicht mehr erhalten.
Dazu erklärt Tim Renner: «Nur die Hits zu spielen nutzt dem Radio, aber nicht den Künstlern. Zu Recht sind Musikindustrie und Musikliebhaber daher verärgert über das, was aus dem Äther kommt. Unverständlich ist dann aber, dass gerade diejenigen in der Schweiz behindert werden, die es anders machen wollen. Wenn die freien Radios dort von den grossen Plattenfirmen nicht mehr beliefert werden, müssen eben wir vor Ort sein und helfen, die Lücke zu schliessen. Aus der Berliner Geschichte wissen wir, was es bedeutet, blockiert zu werden. Deshalb schicken wir gerne unsere «Motor Care auf den Weg».
Die Hintergründe des Zwists
Weshalb die Major-Labels die Zusammenarbeit mit den alternativen Radios abgebrochen haben: Entfacht hatte sich der Streit, weil die vier grossen Schweizer Majors EMI, Warner, Universal und Sony die finanziell schwachen Sender und zugewandte Radiojournalisten dazu zwingen, mit der teuren und für sie unpraktikablen Bemusterungs-Downloadplattform MPN (Music Promotion Network) zu arbeiten. Die Plattform, von der neue Musik der vier Majors herunter geladen werden kann, wurde bereits vor rund drei Jahren von 80 namhaften Schweizer Journalisten scharf kritisiert.
Weil sich die alternativen Sender den Zugang zu MPN nicht leisten können und sich weigerten, für dieses nur von den Majors benutzte Bemusterungs-System zu zahlen, haben die Plattenfirmen die Zusammenarbeit mit den Sendern per Ende März faktisch eingestellt. Bei Hörerschaft und bei den Musikschaffenden hat das einen Sturm der Entrüstung ausgelöst: Sie haben eine weitere Plattform in den Medien verloren, nachdem die Zeitungen ihre Musikberichterstattung schon seit längerem weitgehend herunter gefahren haben. Tatsächlich sind im Programm der alternativen Radios, die allein in der Deutschschweiz rund eine halbe Million Hörerinnen und Hörern besitzen, keine neuen Bands diese Plattenfirmen mehr im Programm zu hören. Auch Hinweise auf Konzerte dieser Bands sind nicht mehr möglich.
Besonders die kleinen Bands, die bei einem der Major-Labels unter Vertrag sind und sonst teilweise nirgends am Radio gespielt werden, bekommen das zu spüren. Die alternativen Radios sind nach wie vor offen für andere Musikbemusterungs-Vorschläge der Major-Labels. Die zeigen ihnen allerdings weiterhin die kalte Schulter.
Weitere Informationen und Pressespiegel.
Übergabe der brisanten «Motor Care»-CD-Lieferung am Do, 13. Mai
13:30 Uhr: Radio Toxic FM: Sankt Gallen
15:00 Uhr: Radio LoRa, Militärstrasse 85a, 8005 Zürich
17:30 Uhr: Radio RaBe, Randweg 21, 3013 Bern
(Pressetext Kanal K)




