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Ticketcorner gehört jetzt Ringier

«Dies ist ein wei­te­rer Meilenstein für unse­re Entertainment-Strategie», freu­te sich Ringier-Schweiz-CEO Marc Walder die­ser Tage vor sei­ner Geschäftsleitung. Gemeint hat­te er das defi­ni­ti­ve Zustandekommen des Ticketcorner-Handels, wie die «Sonntagszeitung» (SoZ) in der jüng­sten Ausgabe berich­tet.

Auf Anfrage von SoZ-Autor Hanspeter Bürgin bestä­tig­te die Medienstelle des Verlags, dass die Verträge zur Übernahme des Schweizer Marktführers im Ticketgeschäft am Montag vor einer Woche unter­zeich­net wur­den. Ticketcorner wird nun als 50-Prozent-Joint-Venture zwi­schen Ringier und dem euro­päi­schen Marktführer CTS Eventim geführt, wobei klar ist, dass die Deutschen das Know-how ein­brin­gen, wie die Zeitung schreibt.

Das Sagen dürf­te des­halb CTS haben. Dazu will sich Ringier nicht äus­sern. «Ticketcorner wird zur rei­nen Verkaufsorganisation», sagt hin­ge­gen ein frü­he­rer Angestellter. Er schätzt, dass 100 der 150 Stellen weg­fal­len, da die Softwareentwicklung ein­ge­stellt und die Standorte Deutschland und Österreich geschlos­sen wer­den. Hier ist CTS mit
Abstand die Nummer eins, wes­halb Ticketcorner nie rich­tig Fuss fas­sen konn­te.

Das Ringen um die Vorherrschaft im Schweizer Ticketverkaufsmarkt begann mit einer geziel­ten Indiskretion in der «NZZ am Sonntag» Ende Oktober ver­gan­ge­nen Jahres. «Medienhaus Ringier ver­treibt bald Tickets», lau­te­te die Schlagzeile. Um die­ses Ziel zu errei­chen, habe sich das Schweizer Verlagshaus mit dem bör­sen­ko­tier­ten deut­schen
CTS Eventim zusam­men­ge­tan.

Wie weit die Wertschöpfungskette im Ticketbusiness wirk­lich gehen kann, wird dem­nächst die Wettbewerbskommission zu ent­schei­den haben. Als Ticketcorner noch selbst­stän­dig war, schloss die Firma mit dem Hallenstadion einen Exklusivvertrag über den Bezug von 50 Prozent der Tickets ab. Das wurm­te die Konkurrenz, nament­lich CTS, die sogar vor Gericht ging. Jetzt wäre es Ringier ange­neh­mer, es hät­te die dama­li­ge Klage gar nicht gege­ben, wie die «Sonntagszeitung» abschlies­send fest­hält.

Quelle: kleinreport.ch