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TanzTage Spezial 11

Rosas / Anne Teresa De Keersmaeker (Brüssel) Rosas danst Rosas

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Die Kaserne Basel & das Theater Roxy prä­sen­tie­ren mit Anne Teresa De Keersmaeker und ihrer Compagnie Rosas Legenden des zeit­ge­nös­si­schen Tanzes – ihr Repertoire hat seit den 1980er Jahren bis heu­te die Tanzwelt geprägt und ver­än­dert. Nun sind auch die frü­hen Arbeiten von Rosas wie­der live zu erle­ben. «Rosas danst Rosas» war die Keimzelle aller wei­te­ren Rosas-Stücke.

Von Kritikern und Zuschauern eupho­risch gefei­ert und lei­den­schaft­lich gehasst, ist «Rosas danst Rosas» eine der weni­gen zeit­ge­nös­si­schen Tanzproduktionen, die den Status eines Klassikers erreicht hat. Anne Teresa De Keersmaekers Paukenschlag steht auf einer Stufe mit Schlüsselwerken Nijinskis, Cunninghams oder Grahams. In der 100minütigen Performance erobern die Tänzerinnen in end­lo­sen Wiederholungen vehe­ment den Bühnenraum, es gibt kei­nen Stillstand, kei­ne Abkürzungen, nur vir­tu­os nuan­cier­te Wechsel in mini­ma­li­sti­schen Bewegungsschleifen.

«Da geht es um Gesten aus dem Alltag, um die drei Grundpositionen ste­hen, lie­gen, sit­zen, immer wie­der neu dekli­niert in Variationen von Tempo und Intensität. So ver­birgt sich hin­ter der schein­ba­ren Einfachheit for­mel­le Komplexität. Die vier Frauen spie­len mit den Grenzen des Gleichgewichts in einer Choreografie, die extre­me Präzision und Ausdauer ver­langt. Da ist jeder Schritt auf den Millimeter und auf die Zehntelsekunde genau fest­ge­legt. Doch je mehr sie sich ver­aus­ga­ben, desto mehr tre­ten sie als Individuen in Erscheinung, umso mehr ent­steht aus der Abstraktion genui­nes Leben. Emotionen kochen unter der Oberfläche, doch das macht sie nur umso spür­ba­rer.» (Thomas Hahn, tanz 2011)

In einem atem­be­rau­ben­dem Zusammenspiel mit der Musik von Peter Vermeesch und Thierry de Mey kom­po­nier­te die Choreografin aus ein­fa­chen Alltagsbewegungen einen Tanz, der wie kein ande­res Stück den cho­reo­gra­fi­schen Stil von Anne Teresa de Keersmaeker ver­kör­pert und eine gan­ze Generation von jun­gen Choreografen in Europa präg­te. Auch 25 Jahre nach sei­ner Entstehung hat die­ses Stück nichts an sei­ner Wucht ver­lo­ren und ist nun wie­der im Repertoire der Compagnie, getanzt von vier jun­gen Tänzerinnen der näch­sten Generation.

Choreografie: Anne Teresa de Keersmaeker
Musik: Thierry de Mey, Peter Vermeesch

Eine Produktion von Rosas, Kaaitheater Brüssel und Klapstuk Leuven.
Daten: Do 22., Fr 23. & Sa 24. September, jeweils 20:00, Kaserne Basel
Tickets: CHF 40.- / 25.- (Normalpreis/Ermässigung) Reservierung unter Tel. 0041 61 666 60 00 oder Vorverkauf Starticket