Tamedia schnappt sich den Ticketvermarkter Starticket

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Starticket(kleinreport.ch) – Tamedia inve­stiert wie­der ein­mal ins Online-Geschäft und kauft die Aktienmehrheit am Ticketvermarkter Starticket. Per 1. Juli über­nimmt der Medienkonzern als neue Hauptaktionärin 75 Prozent von Gründer Peter Hürlimann, den bis­he­ri­gen Miteigentümern Urs Brunner, Hans Syz und der von Bruno Widmer gehal­te­nen Brino Holding AG.

Gemeinsam mit dem bestehen­den Management soll Starticket wei­ter­ent­wickelt und die Zusammenarbeit mit den ein­zel­nen Medien von Tamedia aus­ge­baut wer­den, teil­te das Unternehmen mit. «‹20 Minuten‹ und Starticket arbei­ten bereits seit 2010 zusam­men und wir waren des­halb immer wie­der im Kontakt», sag­te Unternehmenssprecher Christoph Zimmer am Montag gegen­über dem Klein Report. «Daraus hat sich die Idee einer Beteiligung ent­wickelt und in den letz­ten Wochen kon­kre­ti­siert.»

Die Zusammenarbeit inner­halb der glei­chen Mediengruppe wer­de es erleich­tern, Projekte zur Leserbindung wie bei­spiels­wei­se die Showcases von «20 Minuten» oder Verlosungen von VIP-Tickets gemein­sam zu orga­ni­sie­ren, so Zimmer. Denkbar sei­en auch direkt auf die Leser zuge­schnit­te­ne Angebote. Starticket wie­der­um sol­le von der Reichweite der Tamedia-Titel pro­fi­tie­ren.

Die Bedeutung der Übernahme von Starticket spielt Zimmer her­un­ter. «Unsere Medien schlies­sen schon heu­te jedes Jahr eine Vielzahl von Medienpartnerschaften ab», sag­te er. «Vor allem aber ist Starticket im Schweizer Ticketingmarkt, gera­de auch online, her­vor­ra­gend posi­tio­niert.»

Peter Hürlimann bleibt Geschäftsführer von Starticket und wird gemein­sam mit dem Management die rest­li­chen 25 Prozent der Aktien hal­ten. Es besteht jedoch die Option, dass Tamedia bis 2018 von Peter Hürlimann und dem Managementteam wei­te­re Aktien über­nimmt.

Die Verquickung von Verkauf und Journalismus unter dem Dach Tamedia nimmt damit wei­ter zu. In der Beschreibung zum Unternehmen spart Tamedia die­se Engagements jedoch kom­plett aus. Stattdessen heisst es nur, Tamedia und ihre Tochtergesellschaften wür­den «mit ihrer unab­hän­gi­gen Berichterstattung und ihren kri­ti­schen Recherchen einen wich­ti­gen Beitrag zur Meinungsbildung» lei­sten und «mit unter­halt­sa­men Geschichten aus allen Lebensbereichen für Gesprächsstoff» sor­gen.

Christoph Zimmer sieht denn auch kei­ne Gefahr durch den Kauf von Starticket. «Die Redaktionen wer­den wir bis­her unab­hän­gig berich­ten», so Zimmer. «Und auf das Interesse der Leserinnen und Leser an einem Anlass hat die Frage, wer die Tickets ver­mark­tet, kei­nen Einfluss. Das ist die beste Garantie für Unabhängigkeit. Zudem wer­den wir Transparenz über die Beteiligung von Tamedia her­stel­len, wenn unse­re Medien über Starticket berich­ten.»

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