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Sterben auf Raten – Patient end­lich tot

newsMan brauch­te nicht medi­en­kun­dig zu sein, um bereits vor­her zu wis­sen, dass die Gratiszeitung NEWS wie­der ein­ge­stellt wür­de. Das war schon vor deren Start klar. Jetzt ist es aber soweit, das Sterben auf Raten ist abge­schlos­sen und irgend­wie mag nie­mand trau­ern. Natürlich ist es schänd­lich, wie für 2 Jahre vie­le MitarbeiterInnen bewusst im Glauben gelas­sen wur­den, dass man eine neue Zeitung mit­baue und noch eine Zukunft in der Branche haben wer­den. Zwei Jahre, das ist die nor­ma­le Investitionszeit bei einer Zeitung. Danach wird die­se ein­ge­stellt oder fliegt hoch in den Himmel.

NEWS ist per sofort ganz ein­ge­stellt. Im Sommer 2009 wur­den bereits alle Regionen aus­ser Zürich ver­wor­fen. Das war im August. 3 Monate spä­ter folgt der end­gül­ti­ge Todesstoss und auch die Zürich-Version ist ver­sickert. Die Tamedia hät­te viel Geld spa­ren kön­nen und die­ses dafür für sinn­vol­le Recherchen aus­ge­ben kön­nen. Doch das Verlagsmanagement denkt heu­te nur noch in Geld, nicht mehr in Funktion. Deswegen ver­lie­ren auch tau­sen­de von LeserInnen den glau­ben und das Vertrauen in die Tageszeitungen. Die Verlage ver­le­gen nur noch Geld, nicht mehr Inhalt.

Kein Wunder also, aber ein schlech­tes Weihnachtsgeschenk für die 27 MitarbeiterInnen, die noch übrig geblie­ben sind. Zu hof­fen, dass bald wie­der eine neue Zeitung die Tore öff­net, denn Arbeitsstellen gibt’s kaum noch für die rund 500 JournalistInnen, die nur im Jahr 2009 ent­las­sen wur­den. Was tun die jetzt eigent­lich alle?