Robert Walser kehrt nach Bern zurück

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walser_transportUnter stren­gen Sicherheitsvorkehrungen wur­de heu­te das Robert Walser-Archiv in zwei eskor­tier­ten Spezialfahrzeugen der Securitas nach Bern trans­por­tiert. Die Robert Walser-Stiftung ver­legt ihren Sitz von Zürich nach Bern, wo sie in der Altstadt das Robert Walser-Zentrum eröff­net. Die kost­bar­sten Archivgüter sind in Zukunft im Schweizerischen Literaturarchiv der Schweizerischen Nationalbibliothek depo­niert, wo sie fach­ge­recht kon­ser­viert wer­den. Der Vertrag über die Zusammenarbeit zwi­schen Walser-Stiftung und Nationalbibliothek/Literaturarchiv wur­de kürz­lich unter­zeich­net.

Die Robert Walser-Stiftung (RWS) hat heu­te Zürich ver­las­sen und ist in das neue Robert Walser-Zentrum an der Marktgasse 45 in Bern umge­zo­gen. Die Bestände – dar­un­ter auch die berühm­ten ›Mikrogramme‹ – wur­den in den frü­hen Morgenstunden unter strik­ter Geheimhaltung durch die Securitas über­führt. Dazu wur­den zwei Spezialfahrzeuge und eine Motorradeskorte ein­ge­setzt. Ein Teil der wert­vol­len Fracht ist künf­tig im Robert Walser-Zentrum zugäng­lich, die beson­ders kost­ba­ren Manuskripte wer­den im Schweizerischen Literaturarchiv (SLA) der Nationalbibliothek (NB) depo­niert.

Das an bester Lage in der Berner Altstadt gele­ge­ne Robert Walser-Zentrum wird im Laufe der näch­sten Monate ein­ge­rich­tet und am 18./19. September fei­er­lich ein­ge­weiht. Es beher­bergt das Robert Walser-Archiv, eine öffent­li­che Ausstellung sowie die welt­weit umfas­send­ste Fachbibliothek zu Robert Walser und Carl Seelig, zu der auch eine umfas­sen­de Sammlung von Erstausgaben, Zeitschriften und Druckbelegen gehört. Walser-Liebhaber und ‑Forscher kön­nen hier unter ande­rem sämt­li­che Manuskripte aus Robert Walsers und Carl Seeligs Nachlässen kon­sul­tie­ren – in digi­ta­ler Form. Die Originale wer­den in Zukunft als Leihgabe im SLA kon­ser­viert und erschlos­sen, zusam­men mit den ande­ren Kernbeständen der RWS: dem Doppelnachlass von Hugo Ball und Emmy Ball-Hennings, einem Teilbestand Friedrich Glauser/Max Müller, den Nachlässen von Josef Halperin und von Ossip Kalenter sowie dem Archiv des Steinberg-Verlags.

Die enge Zusammenarbeit zwi­schen der RWS als pri­va­ter Stiftung und der Bundesinstitution SLA ver­bes­sert die Sicherung, Konservierung, Erschliessung und Vermittlung der kost­ba­ren Materialien. Beabsichtigt sind gemein­sa­me Veranstaltungen, Publikationen und Forschungsprojekte. Die Kooperation, die Pilotcharakter hat, erlaubt die Vernetzung mit den Beständen des SLA, wie den Nachlässen von Friedrich Glauser, Hermann Hesse, Carl Spitteler, Heinrich Federer oder Cécile Lauber. Die Forschung kann dadurch neue Einsichten in das lite­ra­ri­sche Leben der 20er bis 50er Jahre des 20. Jahrhunderts gewin­nen.

Den Umzug der RWS nach Bern mach­te das weg­wei­sen­de ›Berner Modell‹ mög­lich, eine Partnerschaft ver­schie­de­ner öffent­li­cher und pri­va­ter Institutionen. Die Eidgenossenschaft ist im ›Berner Modell‹ mit der Nationalbibliothek, dem SLA und dem Bundesamt für Kultur ver­tre­ten. Die wei­te­ren Partner sind die RWS, die Stadt und der Kanton Bern, die Burgergemeinde Bern, die Berner Kantonalbank sowie die Stadt Biel.

(Pressetext Schweizerische Nationalbibliothek)

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