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Rauschende Nächte und berüh­ren­de Dokumentationen

( Medienmitteilung Erziehungsdirektion ) - Am Sonntag (14.10.2012) wur­den am Festival Berner Filmpreis die Preisträger bekannt gege­ben. Mit dem Berner Filmpreis 2012 in der Höhe von 25‘000 Franken hat die Jury den Spielfilm «Mary & Johnny» von Samuel Schwarz aus­ge­zeich­net. Zum besten Dokumentarfilm wähl­te sie «Er/ich» von Karin Bachmann, «Traumfrau» von Oliver Schwarz wur­de zum besten Kurzfilm gekürt. Beide Preise sind mit je 12‘500 Franken dotiert. Mit Marcus Signer wird zum ersten Mal ein Schauspieler für eine Einzelleistung hono­riert, er erhält dafür 10‘000 Franken. Die Preisverleihung fin­det am Mittwoch, 14. November 2012 in der Dampfzentrale Bern statt.

Hauptpreis an «Mary & Johnny» von Samuel Schwarz
Der Berner Filmpreis von 25‘000 Franken geht an den Spielfilm «Mary & Johnny» von Samuel Schwarz. In betö­ren­den und atmo­sphä­risch dich­ten Bildern zieht der Film den Zuschauer in sei­nen Bann und ent­führt ihn in eine rau­schen­de Nacht. Eine Nacht inmit­ten eines Festgetümmels, wo sich die unglei­chen Protagonisten tref­fen, ver­lie­ren, umar­men, prü­geln und einem dra­ma­ti­schen Ende ent­ge­gen­steu­ern. Die freie Adaption des Klassikers «Kasimir und Karoline» von Ödön von Horvath über­zeugt mit ihrer rohen Kraft und einer fieb­ri­gen Intensität.

Bester Dokumentarfilm und bester Kurzfilm an zwei jun­ge Berner Filmemacher
Die jun­gen Filmemacher Karin Bachmann und Oliver Schwarz wer­den je mit einen Preis von  12‘500 Franken aus­ge­zeich­net. Der Preis für den besten Dokumentarfilm geht an den Film «Er/ich» der jun­gen Bernerin Karin Bachmann. Die unge­wöhn­li­che  Annäherung an den SVP-Politiker Erich Hess ergibt ein Porträt, das über die poli­ti­schen Scheuklappen hin­aus­geht. Das Repertoire und die Tücken des Filmschaffens wer­den bril­lant reflek­tiert, teil­wei­se wähnt man sich in einer Sackgasse, aus der die Regisseurin mit ihrer äus­serst cle­ve­ren Umsetzung immer wie­der einen Ausweg fin­det
Der Preis für den besten Kurzfilm geht an «Traumfrau» von Oliver Schwarz. Mit sei­nem Kurzdokumentarfilm gelingt ihm ein dich­tes und beein­drucken­des Porträt eines Mannes, der mit einer lebens­ech­ten Silikon-Puppe eine Liebesbeziehung führt. Der atem­be­rau­bend inti­me und äus­serst fein­füh­li­ge Blick auf einen gesell­schaft­li­chen Außenseiter über­zeugt durch sei­ne gekonn­te Gratwanderung zwi­schen Nähe und Distanz. Respektvoll und ohne zu wer­ten nähert sich Oliver Schwarz sei­nem Protagonisten und ver­dich­tet sei­nen Film dabei zu einem hoch­ak­tu­el­len Zeugnis einer Gesellschaft, in der die zuneh­men­de Vereinsamung zu den Nebenwirkungen moder­nen Lebens gehört.

Erstmals ein Preis für eine Schauspielleistung
Zum ersten Mal wird ein Schauspieler im Rahmen des Berner Filmpreises für eine Einzelleistung aus­ge­zeich­net. Der jun­ge Berner Schauspieler Marcus Signer erhält einen mit 10’000 Franken dotier­ten Preis für sei­ne Rolle im Film «Mary & Johnny». Mit sei­ner sar­ka­stisch-sono­ren Erzählerstimme und fieb­ri­gen Präsenz in der Rolle des «Mischa» trägt Signer wesent­lich zum Gelingen des Film-Experimentes «Mary & Johnny» bei.

Preisverleihung am 14. November
Die Verleihung des Berner Filmpreises 2012 fin­det gemein­sam mit der Verleihung des Berner Musikpreises 2012 am Mittwoch 14. November um 19.30 Uhr in der Dampfzentrale Bern statt. Die Preisverleihung ist öffent­lich und der Eintritt ist frei. An der Preisverleihung wer­den auch Ausschnitte aus den aus­ge­zeich­ne­ten Filmen gezeigt.

Publikumspreise für «Buebe gö zTanz“ und «Vom Wert der Dinge»
Im Rahmen des Berner Filmpreisfestivals hat das Publikum die Dokumentarfilme «Buebe gö zTanz» von Steve Walker und «Vom Wert der Dinge» von Anne-Marie Haller zu den belieb­te­sten Filmen gewählt. Mit Durchschnittbewertungen von 3.91 und 3.62 von 4 mög­li­chen Punkten erreich­ten bei­de Filme Bestnoten. Die zwei Publikumspreise – bestehend aus je einer Praxinoskop-Trophäe und je zwei DAK-Kinopässen – wur­den von Cinébern und von «Das ande­re Kino in Bern» gespon­sert.

Links:
www.bernerfilmpreisfestival.ch