Positive Bilanz der lau­fen­den Spielzeit

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stadttheaterIntendant Marc Adam und sein künst­le­ri­sches Leitungsteam haben am Mittwoch ihr Programm der Spielzeit 2009/2010 vor­ge­stellt. Adam hat erneut ein kla­res Bekenntnis zum Ensemble-Theater abge­ge­ben. Das Stadttheater wer­de nicht nur durch sei­ne Projekte, son­dern vor allem auch durch die Künstler, die sie ver­wirk­li­chen, unver­wech­sel­bar. Die Bilanz der lau­fen­den Spielzeit ist posi­tiv: Insbesondere die 2007 neu­eröff­ne­ten Vidmarhallen ver­zeich­nen ein ste­ti­ges Besucherwachstum.

Musiktheater
Das Musiktheater berei­tet für die kom­men­de Spielzeit 8 Premieren vor. Eröffnet wird die neue Saison mit Puccinis Oper „La Bohème“ in der Inszenierung von Mariame Clément und Julia Hansen, die für ihre letz­te Berner Produktion als Bühnenbildnerin des Jahres der Zeitschrift „Opernwelt“ nomi­niert wur­de.
In Zusammenarbeit des Stadttheaters Bern mit dem Schweizer Fernsehen wird das Werk als „La Bohème im Hochhaus“ anschlies­send in Bern-Bethlehem auf­ge­zeich­net und von SF1 und wei­te­ren euro­päi­schen Fernsehsendern live aus­ge­strahlt.

Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ setzt die Spielplanlinie ‚Märchenstoffe’ fort. Die Inszenierung des „Kinderstubenweihfestspiels“ über­nimmt der Bariton-Weltstar Dale Duesing, der sich an gros­sen Bühnen inzwi­schen auch einen Namen als Regisseur gemacht hat.

Mit „Sweet Charity“ steht in die­sem Jahr wie­der ein Musical-Klassiker mit tur­bu­len­ten Tanzszenen und gros­sen Showacts auf dem Programm.

Ein Leckerbissen für die Freunde der Barockoper ist Henry Purcells „Dido and Aeneas“, eine Koproduktion mit der renom­mier­ten Berner Freitagsakademie auf histo­ri­schen Instrumenten. Die bered­ten Klappmaulpuppen des Puppenspielers Neville Tranter wer­den mit Werk und Interpreten in einen viel­schich­ti­gen Dialog tre­ten.

Francis Poulencs „Dialogues des Carmélites“, ein Meisterwerk des 20. Jahrhunderts nach einem Stoff, der sich über Jahrhunderte ent­wickelt hat, beschäf­tigt sich mit Angst als aktu­el­lem Zeitphänomen.

Das Musikdrama „Eugen Onegin“ von Pjotr Iljitsch Tschaikowski prä­sen­tiert ein Werk des rus­si­schen Repertoires in der Inszenierung der korea­nisch-japa­ni­schen Regisseurin Yona Kim.

Eine beson­de­re Erwähnung ver­dient „La Finta Giardiniera“: Die Inszenierung des Mozart-Frühwerks ist der Erste Preis des Internationalen Regie-Wettbewerbs der Opera Europa, der Vereinigung von über 100 Opernhäuser aus 30 Ländern, der am 26. April 2009 in Wiesbaden ver­lie­hen wird.

Die kon­zer­tan­te Aufführung von „La Jolie Fille de Perth“, dem sel­ten gespiel­ten Frühwerk von Georges Bizet nach einem schau­er­ro­man­ti­schen Highlands-Roman von Sir Walter Scott, beschliesst die Saison des Musiktheaters.

Ballett
Der Spielplan des Balletts legt sei­nen 4 Premieren die Beschäftigung mit den Themen ‚Kreation’ und ‚Kommunikation’ zugrun­de. Sämtliche Choreographien sind Uraufführungen, begin­nend mit dem Ballettabend „Julia und Romeo“.
In einer Neuinterpretation des Klassikers von William Shakespeare wird Ballettchefin Cathy Marston zur ein­dring­li­chen Musik von Sergej Prokofjew das Liebesdrama aus Julias Perspektive erzäh­len.

Unter dem Titel „Auf ein Wort“ folgt als zwei­te Premiere ein vier­tei­li­ger Abend mit Choreographien von Mark Bruce, Cathy Marston, Emma Murray und Medhi Walerski.

In „Auf immer und ewig“ unter­su­chen Cathy Marston und Andrea Miller mit tän­ze­ri­schen Mitteln emo­tio­na­le und beruf­li­chen Seiten der Künstler-Ehe von Clara und Robert Schumann.

Die Tänzer und Tänzerinnen des Bern:Balletts tra­gen oft Wesentliches zu den end­gül­ti­gen Choreographien ande­rer bei. Deshalb gibt es auch für sie in die­ser Spielzeit wie­der die Möglichkeit, in „Tanz – Made in Bern 3“ ihre ganz eige­ne cho­reo­gra­phi­sche Richtung wei­ter zu ent­wickeln.

Im Rahmen von TANZ IN. BERN zeigt das Bern:Ballett am 18. Oktober 2009 im Stadttheater Cathy Marstons neue Kreation Julia und Romeo.

Zum vier­ten Mal ist Introdans Gast im Rahmen von STEPS, dies­mal kommt Introdans for Youth zu uns. Konzept bei Introdans ist: auch für Kinder und Jugendliche ist nur das Beste gut genug!

Schauspiel
Mit 16 Premieren, dar­un­ter drei Uraufführungen und fünf Schweizer Erstaufführungen, setzt das Schauspiel wei­ter­hin einen Schwerpunkt sei­nes Programms bei Werken zeit­ge­nös­si­scher Autoren.

Büchners „Woyzeck“ in einer Fassung von Tom Waits, Kathleen Brennan und Robert Wilson eröff­net die Saison in den Vidmarhallen. Tom Waits Musik, glei­cher­mas­sen bru­tal wie sen­si­bel, cha­rak­te­ri­siert tref­fend Büchners Figuren in die­ser extre­men Verdichtung von Büchners Fragment. Die Produktion wird die Schweizer Erstaufführung des Werks sein.

Mit „Neger im Schnee“ steht die Uraufführung einer Auftragsarbeit der Berner Autorin Marianne Freidig auf dem Spielplan. Sie hat in ihrem neu­en Werk die Krise der Schweizer Wintersportorte the­ma­ti­siert, beschreibt, wie aus­blei­ben­der Schnee und feh­len­de Touristen eine Region ver­än­dern.

Schauspielchef Erich Sidler wird in Zusammenarbeit mit dem Musiker Philipp Ludwig Stangl Heiner Müllers Klassiker „Quartett“ mit neu­en Bild- und Klangebenen ver­se­hen.

In Wajdi Mouawads „Verbrennungen“ zwingt eine fami­liä­re Spurensuche im Nahen Osten die Protagonisten zur Überprüfung ihrer hedo­ni­sti­schen west­li­chen Lebenseinstellung. Ein poe­tisch düste­res Stück, das zeigt, wie aus Schweigen Sprache und aus einem Trauma Geschichte wird.

Mit „Welche Droge pass zu mir“ und „Co-Starring“ eröff­net das Stadttheater eine Spielplanlinie, die sich spe­zi­ell an ein jugend­li­ches Publikum wen­det.

In der Studio-Bühne Vidmar:2 ste­hen mit Roland Schimmelpfennigs „Der gol­de­ne Drache“, mit Theresia Walsers „Ein biss­chen Ruhe vor dem Sturm“ und Lothar Kittsteins „Letzte Tage“ drei wei­te­re Schweizer Erstaufführungen auf dem Spielplan. Dort wird auch die Uraufführung des Liederabends „Sehnsucht ist unheil­bar“ von Antje Thoms und Michael Frei zu sehen sein.

Kleists „Käthchen von Heilbronn“, Frischs „Andorra“ und Yasmina Rezas „Gott des Gemetzels“ run­den den Spielplan in den Vidmarhallen ab. Im Stadttheater wird das Schauspiel mit Terrence MacNallys „Meisterklasse“ – mit Heidi Maria Glössner in der Rolle der Maria Callas – und mit dem Weihnachtsmärchen „Die ver­zau­ber­ten Brüder“ von Jewgeni Schwarz ver­tre­ten sein.

Pressetext Stadttheater Bern, 22.4.09

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