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Ohne Inhalt – Online-Berichterstattung heu­te

Die Meldung von des tür­ki­schen Passagierflugzeuges ist noch frisch. Bereits haben aber die Medien auf Ihren Online-Seiten, die Schlagzeilen publi­ziert. Die Qualität die­ser Nachrichten, hier anhand von dem Bericht von Tamedia / Newsnetz zeigt, wie unse­ri­ös die­se Art von Journalismus betrie­ben wird. Müssen wir uns in Zukunft an sol­che spe­ku­la­ti­ven, fak­ten­lo­se und unsin­ni­gen Meldungen gewöh­nen? Ist dies die Idee von Journalismus, wel­che uns die Verlage und aber auch JournalistInnen sel­ber auf­er­le­gen wol­len? Müssen wir uns das gefal­len las­sen?

Wir publi­zie­ren hier die Meldung, wie sie am 25. Februar, um 12.05 im NEWSNETZ ver­öf­fent­licht wur­de:

Türkisches Passagierflugzeug in Amsterdam abge­stürzt

Eine Boeing 737–800 der Turkish Airline ist beim Landanflug auf den Flughafen Amsterdam-Schiphol abge­stürzt und in drei Teile zer­bro­chen. Passagiere sei­en aus dem Wrack geklet­tert.

Verschiedene Berichte mel­den einen Toten und 20 Verletzte. Laut dem tür­ki­schen Transportminister und dem Chef der Turkish Airline kam nie­mand ums Leben.

Überlebende gebor­gen
«Einige Passagiere kamen ums Leben, ande­re sind ver­letzt und eini­ge unver­sehrt», sag­te ein Flughafensprecher zu CNN.

Rettungskräfte haben am Mittwoch Überlebende eines Flugzeugabsturzes unweit des Amsterdamer Flughafens Schiphol geret­tet. Aus der Maschine der Turkish Airlines sei­en etwa 50 von 135 Menschen lebend gebor­gen wor­den.

Neun Minuten zu spät
Die Maschine mit der Flugnummer TK 1951 war am Morgen kurz nach 8 Uhr in Istanbul gestar­tet und soll­te um 10.40 Uhr in Amsterdam lan­den. Laut Anzeige am Flughafen und im Internet soll­te sie neun Minuten frü­her ein­tref­fen.

Über die Anzahl der Passagiere gab es zunächst wider­sprüch­li­che Angaben. Türkische Fernsehsender spra­chen von 135 Menschen an Bord. Das nie­der­län­di­sche Fernsehen sprach von etwa 35 Menschen.

Aus dem Wrack geklet­tert
Den Berichten zufol­ge brach das Flugzeug bei dem Absturz aus­ein­an­der. Der Fernsehsender CNN-Türk mel­de­te unter Berufung auf Augenzeugen, eini­ge Passagiere sei­en aus dem Wrack her­aus­ge­kom­men.

Die Maschine sei 100 bis 150 Meter neben der A9 abge­stürzt, einen Kilometer vor der Landebahn.

Alle Flugbewegungen stor­niert
Eine Flughafensprecherin sag­te dem nie­der­län­di­schen Sender NOS, die Maschine der Turkish Airlines sei beim Landeanflug abge­stürzt. Alle Starts und Landungen sei­en stor­niert wor­den.

Der tür­ki­sche Transportminister Binali Yildirim sag­te: «Die Maschine wur­de das letz­te Mal am 22. Dezember 2008 von der Flugbehörde geprüft.»

Das Einzige, was uns die­se Meldung ver­mit­telt, ist, dass nie­mand eine Ahnung hat und das wir nichts mit­be­kom­men haben. Einzig die Tatsache, dass ein Flugzeug abge­stürzt ist, wird hier in vie­len Worten erklärt. Ein hoch­ste­ri­li­sier­tes Drama. – Sicher, es IST ein Drama, doch wird hier ver­sucht Emotionen in Wallungen zu brin­gen und die Gerüchteküche ein­ge­heizt. Das hat nichts mit Journalismus zu tun. (vl)