Nationale Parlamente stim­men Buchpreisbindung zu

Von

|

Drucken Drucken

[kleinreport.ch] National- und Ständerat haben am Freitag dem Gesetz zur Regulierung der Buchpreisbindung zuge­stimmt. Damit könn­te die Buchpreisbindung am 1. Januar 2012 in Kraft tre­ten. Der Ständerat stimm­te bei einer Enthaltung mit 23 zu 19 Stimmen zu, im Nationalrat fiel der Entscheid mit 96 zu 85 Stimmen bei fünf Enthaltungen. Den Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV) freut das Ergebnis. «Ein gros­ser Tag, eine weg­wei­sen­de Entscheidung», mein­te der SBVV-Geschäftsführer Dani Landolf.

Carlo Bernasconi, Chefredaktor der Publikation «Schweizer Buchhandel», dem Publikationsorgan des SBVV, meint: «Die Zeit der aggres­si­ven gel­ben Rabattschilder ist vor­bei. Ob die ange­sichts von bewusst und unbe­wusst insze­nier­ten Preisverwirrspielen ins Internet aus­ge­wan­der­ten Konsumentinnen und Konsumenten wie­der in die Läden zurück­keh­ren, muss erst noch bewie­sen wer­den.» Auch gebe es im grenz­über­schrei­ten­den Buchmarkt nach dem Fall der Preisbindung vom 2. Mai 2007 end­lich wie­der soli­de Eckdaten für die Beteiligten, die dadurch auf­at­men könn­ten.

Mit dem Entscheid ist der Kampf um die Preisbindung aber noch nicht vor­über. Ein über­par­tei­li­ches Komitee aus Jungfreisinnigen, JSVP, Exponenten der Grünliberalen und der Piratenpartei und Nationalräten der FDP und der SVP hält den Entscheid des Parlaments für nicht nach­voll­zieh­bar und will das Referendum dage­gen ergrei­fen. Das Komitee argu­men­tiert, dass sich der Schweizer Buchhandel so selbst ins Abseits stel­le, weil eine Online-Preisbindung nicht umsetz­bar sei und Schweizer Leserinnen und Leser ihre Bücher künf­tig in aus­län­di­schen Online-Shops kau­fen wür­den.

Die Gewerkschaft Syndicom hält die Preisdiskussion der bür­ger­li­chen Jungparteien für unaus­ge­reift und ver­weist auf Grossbritannien, wo die Preisbindung Mitte der 90er-Jahre auf­ge­ho­ben wur­de und zei­ge, dass Bücher im Schnitt mit der Buchpreisbindung nicht teu­rer, son­dern gün­sti­ger gewor­den sei­en.

Die neue Preisbindung sei auch kei­ne Rückkehr zur Situation von 2007, da der Preisüberwacher eine pro­mi­nen­te Rolle spie­len wer­de.

 

Einen Text gelesen und der hat gefallen? Spende per TWINT ein paar Franken - ohne Abo, aber mit gutem Gewissen. Geht doch auch.



Newsletter

Unsere Newsletter kommt nicht oft und nur dann, wenn etwas wichtig ist. Sie können sich jederzeit wieder abmelden.




Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst Du dich mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch die Schweizer-Newsletter-Software von «ensuite» einverstanden. (CH-Server)

logo