Kuna Yala, auch San Blas genannt, ist eine Inselgruppe in der karibischen See, unweit der Kueste Panamas. Obwohl sie offiziell zu Panama gehoeren, kommt der indigenen Bevoelkerung grosse Autonomie zu. So sind die Kuna beispielsweise legitimiert, innerhalb ihres Territoriums eigene Rechtssaetze im Zusammenhang mit Wirtschaft, Tourismus, Bildungswesen oder Gesundheitswesen zu erlassen. Von den rund 365 paradiesischen Inseln sind gerade mal 10 Prozent dauernd besiedelt; die meisten der Inseln bestehen seit langer Zeit in ihrem Naturzustand: weisser Sand, tuerkisfarbenes Wasser und ein paar Palmen, wie man sich solche Inselchen halt vorstellt! Gesprochen wird Kuna; Spanisch ist die zweite Sprache der dortigen Bevoelkerung. Die Kommune funktioniert nach sozialistischen Prinzipien, wobei jede Familie ein Oberhaupt, eine Art Haeuptling, hat. Das meiste wird innerhalb der Familie entschieden, bei Fragen, die die Inselgruppe als Ganzes betreffen, kommen die Familien zusammen.
Auf den Inseln gibts herzlich wenig. Die meisten funktionieren ohne Strom, fliessendes Wasser gibts logischerweise gar nicht, Laeden oder aehnliches sucht man vergebens. Al Tourist kann man die Inseln bereisen, indem man bei einer der verschiedenen Familien Transport und Unterkunft bucht. Fuer 20.- pro Tag kriegt man drei Mahlzeiten und ein Bett in einer Palmhuette.
Nach einer abenteuerlichen Jeepfahrt durch den Dschungel auf der loechsrigsten Strasse der Welt und einer genauso abenteuerlichen Bootsfahrt von der Kueste auf die Insel Franklyn, kam ich, total durchnaesst (mein Pass ging schwimmen, aber fuer einen Schweizer Pass offenbar kein Problem) schliesslich im Paradies an. Toni, der Haeuptling, begruesste uns folgendermassen: «Herzlich willkommen auf Kuna Yala. Seid vorsichtig mit den Kokosnuessen, die fallen ab und zu mal von den Baeumen. Und wenn ihr etwas braucht, Marihuana oder Cocaina, dann fragt mich einfach». So geht das auf San Blas.
Nun, und was tut man auf San Blas? Man geht in den Riffen oder dem nahe gelegenen Wrack Schnorcheln, man spielt mit dem kleinen Affen, der einmal auf der Schulter, diese kaum mehr verlassen will, man sitzt am Strandfeuer und singt oder man wird fast von einer Kokosnuss erschlagen. Gluecklicherweise stand ich 30 Centimeter weiter links.
Am zweiten Abend habe ich dann auch noch einen Namen in Kuna bekommen. «Sagibula», was etwa soviel wie «langer Bart» bedeutet. Wird wohl wieder Zeit fuer ne gruendliche Rasur.
Alles in allem ein paradiesischer Ort. Ihn zu verlassen hat dann doch etwas geschmerzt.
Alles in allem Paradies auf Erden.







