[Therese Krähenbühl] Nach zwei Jahren Bauzeit wird am 9. April das Kultur- und Kongresszentrum Thun (KKThun) eingeweiht. Das neue Zentrum bietet Kulturschaffenden ein neues Zuhause in Thun.
Schon von weitem ist er zu sehen, der Neubau des KKThuns, der nach zwei Jahren Bauzeit am 9. April eröffnet wird. Wo vorher die tomatenrote Fassade des Schadausaals leuchtete, dominiert heute die Front des Neubaus in einem warmen satten Braun und darüber thront in grossen Lettern der Schriftzug «KKThun». Vor dem Eingang des Gebäudes steht Daniel Schneider, CO der KKThun AG, und betrachtet zufrieden sein Reich. «Mit dem KKThun hat die Stadt eine Infrastruktur bekommen, die in dieser Form einmalig ist», stellt Schneider fest.
Tanzproduktion oder Boxkampf?
«Das Zentrum hat ein Foyer mit einer Fläche 1500 Quadratmetern, den Schadausaal mit 740 Sitzplätzen und den Lachensaal mit einer stehenden Kapazität von 1300 Leuten», sagt der CO und geht durch die grossen gläsernen Eingangstüren direkt zum Herzstück des Neubaus, dem Lachensaal. Der Saal selber ist ganz in Weiss gehalten, hier stört kein überflüssiger Schnickschnack und auch keine feste Bestuhlung. So könne man den Saal einrichten, wie man wolle, betont Schneider. «Man könnte hier sogar eine Autoausstellung machen, da man direkt in den Saal hineinfahren kann.» Aber auch für Tanzproduktionen, Rock- und Popkonzerte oder vielleicht sogar für einen Boxkampf würde er sich eignen. Wer eine traditionelle Bestuhlung und eine fest installierte Bühne bevorzugt, weicht in den frisch renovierten Schadausaal aus. Hier wurde die Bühne umgebaut, die Sessel neu bezogen und eine Beleuchtung an den Treppen des Saals angebracht.
Kosten von 24 Millionen
Obwohl die positiven Eigenschaften des KKThuns auf den ersten Blick zu überwiegen scheinen, bleibt für die Thuner Steuerzahler ein Wermutstropfen. Eigentlich hatte das Stimmvolk im Jahre 2007 einen Neubau zum Preis von 19 Millionen Franken gutgeheissen. Schlussendlich kostete der Um- und Neubau 24 Millionen Franken. Doch diese Zahlen beunruhigen Schneider nicht. «Kennen sie eine öffentliche Baustelle, bei der es am Schluss nicht mehr kostet, als ursprünglich geplant war», diese Frage stellt er den Kritikern des KKThuns. Er sei überzeugt, dass sich die Investition gelohnt habe, da die Stadt gut gebaut habe und es längst an der Zeit gewesen sei, der Kultur eine neue Heimat zu geben. «Das KKThun bietet Platz für Kultur in allen Facetten.» Besonders liege ihm die Vereinskultur am Herzen, da es in Thun sonst kein so grosses Lokal mit dieser Infrastruktur gebe. Weiter würden natürlich die bisherigen Veranstaltungen wie das Kultursoufflé, die Theater der KGT und die Konzerte der AOG weitergeführt.
Technik und Kulinarisches
«Wir werden aber auch versuchen neue Veranstalter nach Thun zu holen, damit das Gebäude so gut wie möglich ausgelastet wird und auch rentiert», sagt Schneider und geht zurück in das lichtdurchflutete Foyer, wo er auf Caroline Wenger, Mitglied der Geschäftsleitung der KKThun AG trifft. Wenger ist verantwortlich für die Event Technik im Gebäude und auf den Bühnen. Für sie ist besonders eines wichtig: «Kultur funktioniert erst dann, wenn alles Technische klappt und sich die Künstler darum keine Sorgen mehr machen müssen. Diesen Service bieten wir hier.» Aber natürlich seien auch Kultur und Kulinarisches ein untrennbares Gespann, ergänzt Martin Dummermuth Eggermann, Mitglied der Geschäftsleitung und Verantwortlicher für den Bereich Gastronomie. «Was die Kultur für die Seele ist, ist gutes Essen für den Magen. Deshalb bieten wir im KKThun für jeden Kunden ein individuell auf seine Bedürfnisse zugeschnittenes kulinarisches Angebot.» Von der Hamme mit Kartoffelsalat bis zum gediegenen Dinner oder dem Businesslunch sei alles möglich, betont Dummermuth Eggermann.
Wenn man die Drei im sonnendurchfluteten Foyer vor der Fensterfront mit dem atemberaubenden Ausblick auf die verschneiten Alpen stehen sieht, wird schnell klar, dass sich hier auch die Kultur bald schon Zuhause fühlt.
Kasten Eröffnung KKThun:
Anlässlich der Einweihung des KKThuns findet am Samstag 9. April den ganzen Tag über ein bunt gemischtes Einweihungsprogramm statt.
13.00 Uhr Musigstubetete im Lachensaal: Verschiedene Jodlerklubs aus der Region, eine
Alphorngruppe, ein Fahnenschwinger und eine Trychlergruppe weihen den neuen Saal auf traditionelle Weise ein.
- Tischreservationen unter info@kkthun.ch
19.30 bis 22.30 Uhr Eröffnungsspektakel im Schadausaal: Monika Schärer moderiert das Eröffnungsspektakel. Für Unterhaltung sorgen Starbugs, ihres Zeichens die uncoolsten HipHopper der Schweiz, die Satiriker und Musiker Knuth und Tucek und Ursus Wehrli vom Kommikerduo Ursus&Nadeschkin. Nach einer Pause treten die beiden Berner Schertenlaib & Jegerlehner mit ihrem Programm «Päch». Zum Abschluss präsentiert die Ad-hoc-Formation «Eupho-Jutz» eine vielseitige Mischung aus frischen Brass-Harmonien gepaart mit ansprechenden Volks- und Jodelliedern.
22.30 Uhr Konzert von Philipp Fankhauser im Lachensaal: Philipp Fankhauser stammt aus Thun und macht dort zur Eröffnung des KKThuns mit seiner «Try my love tour» halt. Anschliessend Party mit dem Berner DJ-Kollektiv Round Table Knights.
Weitere Informationen zum Eröffnungstag und zum KKThun gibt es unter: www.kkthun.ch