Jordan, mein kanadischer Reisebegleiter konnte es in den letzten Wochen nicht lassen, tonnenweise Kram zu kaufen. Und das zu einem Zeitpunnkt, in dem seine Transportkapazitaet bereits ausgeschoepft war. Also beschloss er, ein Riesiges Tuch, unnuetze Kleider und die groesste Haengematte der Welt mit der guatemaltekischen Post nach Hause zu schicken. Nun, das klingt eigentlich ganz simpel, aber da ich meine Erfahrungen mit der mexikanischen Post gemacht habe, schloss ich mich, einen guten oder schlechten Witz erwartend, ihm an.
Also zur Post, selbstverstaendlich ohne Paket. Die freundliche Dame wies ihn darauf hin, dass er eine Schachtel benoetige, um den Kram zu versenden. Da die Post jedoch keine Schachteln hat, schlenderten wir zum naechsten Supermarkt um die Ecke. Auf dem Platz beim Eingang standen an die 1000 leere Schachteln, die mehr oder weniger das passende Format vorwiesen. Aus irgendeinem Grund bewachte ein mit einer Schrotflinte bewaffneter Security die leeren Schachteln, woraufhin wir ihn freundlich um eine Schachtel baten. Die Antwort: «No».
Also zur naechsten papeleria. Und die hatten Schachteln; und die erste passte perfekt. Also verwstauten wir Jordan’s Einkaeufe in der Schachtel und klebten sie mit Tape zu und gingen erneut zur Post.
Auf der Post wies uns die freundliche Dame darauf hin, dass man aus irgendwelchen Sicherheitsgruenden das Paket mit Packpapier umwickeln muss. Andernfalls koenne sie es nicht versenden.
Also zurueck zur papeleria. Die Verkaeufer dort erwarteten uns bereits und wir schienen sie ganz gut zu amuesieren, da sie selbstverstaendlich um die Packpapiergeschichte wussten.
Also Packpapier. Tape. Fertig. Komischerweise gab uns der Verkaeufer den Rest des Klebebandes auf den Weg. Was auch immer, dachten wir und latschten, etwas belustigt, zurueck zur Post.
Auf der Post, die freundliche Dame am Schalter: «Oh tut mir leid, aber ich muss das Paket oeffnen, bevor ich es versenden kann.» Wir lachten laut heraus und konnten uns kaum erholen vor Traenen in den Augen. In diesem Moment wurde mir klar, weshalb wir das ganze Tape erhielten. Ich drehte mich um und sah ein Schild mit der Aufschrift: El correo de Guatemala: ¡Es muy facil!