EDITORIAL Nr. 25

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Von Lukas Vogelsang – Vor zwei Jahren star­te­te ich das Projekt ensuite – kul­tur­ma­ga­zin mit dem Film über Andy Goldsworthy „Rivers and Tides“ von Thomas Riedelsheimer. Der Film ver­half unse­rem neu­ge­bo­re­nen Heft zu einer guten Publizität und war sicher­lich nicht ganz unschul­dig am Erfolg des Filmes in Bern. Jetzt, 2 Jahre spä­ter, mit dem neu­en ensuite – kul­tur­ma­ga­zin, folgt die fil­mi­sche Fortsetzung. Soviel zu Geschichten und Rhythmen.

3. Jahrgang mei­ne Damen und Herren. Es ist mir das gröss­te Geschenk und Stolz, die­se Nummer prä­sen­tie­ren zu kön­nen. Man beden­ke: Fast kein Veranstaltungskalender über­lebt län­ger als 1 Jahr (zum Beispiel der Ansager). Im Kampf und Gerangel um die Kulturinformation haben wir einen ziem­lich wich­ti­gen Platz ein­ge­nom­men und sind zu einer Institution ange­wach­sen.

Da wir auf Platz Bern nicht mehr allei­ne sind, der Wind sich mal wie­der gedreht hat, ist eine Aktion von unse­rer Seite gefragt. Ich habe mir über­legt, was ein Kulturmagazin wirk­lich ist, was es sein könn­te und wie es zu ver­bes­sern wäre. Die ersten 2 Jahre Übung und Erfahrung haben mir so eini­ges an Wegen gezeigt. Das Resultat liegt irgend­wo zwi­schen Zeitung und Magazin, soweit bin ich mir sicher. Mit der Umgestaltung habe ich einen Schritt in ein neu­es Tabloid-Format gewagt, etwas, was vor uns noch nie­mand in der Schweiz pro­bier­te. Eine klei­ne Zeitungsinnovation. Und dabei wäre wie­der ein­mal der Beweis voll­bracht, dass Idealismus und Herzblut Welten bewe­gen kann. Ein Detail, wel­ches in der Neo-Aufklärungszeit ger­ne ver­ges­sen geht.

Kulturmagazine sind in allen grös­se­ren Städten ein Thema. In Basel wur­de von der BAZ der Versuch gestar­tet, ein 20-Minuten-Kulturmagazin auf­zu­bau­en. Der Versuch ist wirt­schaft­lich für die BAZ sicher­lich nicht schlecht, doch kul­tu­rell und dem Zwecke ist es nicht dien­lich. So haben auch die Kulturveranstalter in Basel fest­ge­stellt, dass sich die Besucherzahlen nicht ändern, je mehr ein Event publi­ziert wird. Auch ziem­lich viel öffent­li­ches Geld, wel­ches bes­ser für kul­tu­rel­le Projekte ein­ge­setzt wür­de, fliesst so davon. Biel und Bern haben ab Januar 2005 neue, stadt­ei­ge­ne Kulturagenden. Das bri­san­te dar­an ist aber, dass mei­stens nur pri­va­te Unternehmen funk­tio­nie­ren und über­le­ben.

Und so freu­en wir uns auf ein neu­es, erfolg­rei­ches und kul­tu­rel­les Jahr 2005.


Foto: zVg.

Publiziert: ensuite Ausgabe Nr. 25, Januar 2005

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