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DRS wird SRF: Wird «der Kampf dem Logo-Salat» zum Rohrkrepierer?

kleinreport.ch (DANKE!)  – Die SRG unter­zieht die Logos ihrer sechs deutsch­spra­chi­gen Radiokanäle einem Rebranding, wie am Donnerstag bekannt gege­ben wur­de; ab näch­stem Jahr gibt es kein Radio DRS mehr, nur mehr SRF 1, 2, 3 und so wei­ter. Als «Kampf dem Logo-Salat» war die gan­ze Übung ver­kauft wor­den. Ein Entscheid, der unter den Hörern des öffent­lich-recht­li­chen Radios vor allem viel Unmut aus­ge­löst hat. 90 Prozent der per Internet und Telefon ein­ge­gan­ge­nen Reaktionen waren nega­tiv – so nega­tiv, dass DRS 1, par­don: SRF 1, am Freitagmorgen kurz­fri­stig eine zwei­stün­di­ge Sondersendung ins Programm hie­ven und die erbo­ste Hörerschaft beru­hi­gen muss­te.

Unsinn, Zungenbrecher, bie­der und lang­wei­lig, Ikea-Version, ver­kitscht, Blödsinn, lach­haft, Schrott, Einheitsbrei, wahn­sin­ni­ge Frechheit, und immer und immer wie­der war­fen treue DRS-Hörer den Radiomachern Verschwendung von Gebührengeldern vor.

«Selbst für Moderatoren sind die­se neu­en Marken kaum aus­sprech­bar», erzürn­te sich etwa Hörerin Sandra Frech, «alt­be­währ­te Marken wie Nestlé wis­sen, dass ihre Logos unbe­zahl­bar sind, weil jeder­mann bekannt und ver­traut. Nur die Geldverschleuderer von Radio und Fernsehen sind sich des­sen nicht bewusst.»

Da mach­te es die Sache auch nicht bes­ser, dass sich Creative Director Alex Hefter, der die Umstellung den erbo­sten Hörern zu erklä­ren ver­such­te, als Deutscher outen muss­te: «Ich bin kein Einzeltäter, wir hat­ten eine tol­le Teamarbeit.»

Programmchef Hansruedi Schoch ver­such­te die Umstellung als Kopfentscheid zu posi­tio­nie­ren, was manch­mal halt mehr weh­tue als eine Herzensentscheidung: «Wir wol­len die Leistungen des Unternehmens künf­tig unter einer ein­heit­li­chen Marke füh­ren und so die Medienkonvergenz auch for­mal umset­zen. So soll die Wahrnehmung des Gesamtangebots aus einer Hand erleich­tert wer­den.» Das hat Hörerin Frieda Muggli auf der Bettmeralp sicher sofort ver­stan­den: Logo, dass die neu­en Radio-Logos denen vom Fernsehen glei­chen müs­sen. Am Fernsehen kann man ja neu­er­dings auch Radiosendungen sehen.

Radiohörer Tom Schneeberger hat das ganz glas­klar erkannt:

«Mit SRF 2 weiss man nun nicht mehr, ob TV SF2 oder Radio DRS 2 gemeint ist.» Genau das, lie­ber Herr Schneeberger, meint der Klein Report, ist doch der Sinn der Sache: Immer höhe­re Zwangsgebühren und immer weni­ger inhalt­li­che (Eigen-)Leistung!

«Kassensturz» und «Espresso» haben längst zusam­men­ge­spannt, die­se Woche wer­den jetzt auch die Sportredaktionen von Radio und Fernsehen zusam­men­ge­legt. Der Ringier-Newsroom lässt grüs­sen!