Im Berner Käfigturm, dem Polit-Forum des Bundes, beginnt am 15. September 2009 eine sechsteilige Reihe zum Thema «Das Ende der alten Ordnung. 20 Jahre Umbruch in Europa». Die Veranstaltungsserie entstand in enger Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Osteuropabibliothek sowie mit den Botschaften Deutschlands, Litauens, Polens, Rumäniens und Ungarns. Die Anlässe beginnen mit Ausnahme des ersten (17:00 Uhr) jeweils um 19:00 Uhr, das detaillierte Programm findet sich unter www.kaefigturm.admin.ch. Der Eintritt ist frei.
Kaum jemand hätte Anfang 1989 zu prognostizieren gewagt, dass die sozialistischen Systeme in Osteuropa innerhalb kürzester Zeit zerfallen und der Kalte Krieg, der Eiserne Vorhang und die damit einhergehende Trennung zwischen Westeuropa und Ostblock schon sehr bald Geschichte sein würden. Wie es zu diesem dramatischen Umbruch kam und welche Konsequenzen sich daraus ergaben, diesen Fragen widmet sich eine Vortragsreihe im Polit-Forum Käfigturm in Bern.
Den Beginn macht am 15. September Walter Momper, von 1989 bis 1991 Regierender Bürgermeister und seit 2001 Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin, mit seiner persönlichen Schilderung des Falls der Berliner Mauer (Beginn 17:00 Uhr). „Es beginnt zu gären“: So betitelt Piotr Nowina-Konopka, einst Pressesprecher von Lech Wałęsa, am 29. September seine Skizzen zur Rolle der polnischen Gewerkschaft Solidarność bei den damaligen Verhandlungen am Runden Tisch. Die Fortsetzung der Reihe bestreitet István Horváth, von 1984 bis 1991 Ungarns Botschafter in Bonn und heute in Wien, am 13. Oktober mit seinem Referat „Löcher im Eisernen Vorhang. Die Öffnung der ungarischen Grenze im Herbst 1989“.
Unter dem Titel „Das Ausscheren aus der Sowjetunion“ schildert der ehemalige Parlaments- und Staatspräsident und heutige Abgeordnete im Europäischen Parlament Vytautas Landsbergis am 27. Oktober Litauens Gang in die Unabhängigkeit. Zwei Wochen später, am 10. November, diskutieren der frühere NZZ-Redaktor Andreas Oplatka, die Politologin Anneli Ute Gabanyi und der Publizist Adam Krzeminski über den Transformationsprozess osteuropäischer Länder. Den Abschluss der Reihe bildet am 24. November ein weiteres Podiumsgespräch. Dabei werden Vertreterinnen und Vertretern aus diversen osteuropäuischen Ländern und der Schweiz Bilanz ziehen: Wo steht Osteuropa heute – 20 Jahre nach dem Umbruch?
Infos: www.kaefigturm.admin.ch