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Archäologie – Mittelalterliche Richtstätte der Stadt Bern ent­deckt

Am Schönberg im Osten der Stadt Bern kommt der­zeit Schauerliches zum Vorschein: Der Archäologische Dienst des Kantons Bern hat eine mit­tel­al­ter­li­che Hinrichtungsstätte frei­ge­legt. Gefunden wur­den der Galgensockel sowie mensch­li­che Überreste.

Die Skelette und die schier unzähl­ba­ren ein­zel­nen Knochen lie­gen in sechs Einzelgräbern sowie in drei Gruben, wie es am Donnerstag in Bern vor den Medien hiess. In einer der Gruben befin­den sich Überreste von min­de­stens 20 Personen, die mei­sten davon Männer. Als sie star­ben, waren sie zwi­schen 15 und 50 Jahren alt.

Die mei­sten bis­her unter­such­ten Getöteten wur­den offen­bar gehängt. Vom Galgen sind nur noch die Mauerreste übrig, da er um 1817 abge­bro­chen wur­de. Er bestand aus einem gemau­er­ten, im Grundriss drei­ecki­gen Sockel mit drei Säulen und drei Balken.

Vom benach­bar­ten Rabenstein, dem stei­ner­nen Podest auf dem Übeltäter geköpft wur­den, ist nichts mehr erhal­ten. An sei­ner Stelle steht heu­te ein Schulhaus.

«Der wis­sen­schaft­li­che Wert der Grabung ist gross», sag­te Armand Baeriswyl vom Archäologischen Dienst. Schliesslich gibt es in der Schweiz nur weni­ge ver­gleich­ba­re Fundstätten. Die Gelegenheit zur Grabung bot sich, weil am Schönberg ein Wohnquartier ent­ste­hen soll.

Die Richtstätte Schönberg, die auch Hochgericht «unten­aus» genannt wur­de, liegt aus­ser­halb der Halbinsel im Osten der Stadt Bern. Dies ist ein typi­scher Ort für Hinrichtungsstellen. Sie lagen oft auf weit­hin sicht­ba­ren Anhöhen an viel began­ge­nen Landstrassen.

Quelle: sda