Sicherheitsbefinden posi­tiv, Grundschutz nega­tiv

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Bereits zum zwei­ten Mal führ­ten die Hochschule Luzern – Wirtschaft, der Verein InfoSurance und die Coopzeitung eine Umfrage zum Thema Computersicherheit durch. Das Resultat: Einerseits füh­len sich Herr und Frau Schweizer im Internet rela­tiv sicher, ande­rer­seits fürch­ten sie sich vor Virenangriffen, Datenverlust und Identitätsdiebstahl. Das Ergebnis zeigt, dass nach wie vor Informationsbedarf besteht, wel­che Sicherheitsmassnahmen und Verhaltensweisen für einen Grundschutz  ergrif­fen wer­den müs­sen, damit jeder Besuch im Internet zum (fast) unbe­schwer­ten Surfvergnügen wird.

Warnungen vor Computerwürmern wie bei­spiels­wei­se Conficker, Meldungen zu Sicherheitslücken in Softwareprogrammen und Betriebssystemen oder Datenklau-Attacken im Internet: Wie sicher fühlt sich die Schweizer Bevölkerung im Umgang mit dem Internet? Die Hochschule Luzern – Wirtschaft, der Verein InfoSurance und die Coopzeitung woll­ten es genau­er wis­sen und führ­ten Ende 2009 eine Umfrage zu die­sem Thema durch. Rund 5500 Personen haben sich dar­an betei­ligt, 600 mehr als im Jahr zuvor.

Computersicherheit kann nicht dele­giert wer­den
Aus der Umfrage geht her­vor, dass sich Herr und Frau Schweizer ger­ne und oft im Internet auf­hal­ten, ihre Bankgeschäfte und auch Online-Einkäufe dort erle­di­gen. Das Gros der Internetnutzer fühlt sich in der vir­tu­el­len Welt genü­gend sicher, den­noch schen­ken vie­le Anwender den grund­le­gen­den Sicherheitsmassnahmen wie z.B. auto­ma­ti­schen Security-Updates, Daten-Backups etc. zu wenig Beachtung. Viele Zeitgenossen sur­fen auf «gut Glück» im Internet, ver­las­sen sich auf die von den Herstellern ange­bo­te­nen Technologien oder dar­auf, nie ins Visier von Cyberkriminellen zu gera­ten – mit teils fata­len Folgen. Die Umfrage zeigt deut­lich, dass der Informations- und Handlungsbedarf unge­bro­chen hoch ist und dass Computersicherheit nicht dele­giert wer­den kann, son­dern jeder von uns zur Eigenverantwortung auf­ge­ru­fen ist.

Grossteil fühlt sich im Internet genü­gend sicher
76% der Umfrageteilnehmer gaben an, sich im World Wide Web gene­rell genü­gend sicher bis sicher zu füh­len. 7% füh­len sich sehr sicher, wäh­rend rund 11% sich in der vir­tu­el­len Welt unsi­cher füh­len. Zwei von drei  Befragten (65%) nut­zen E‑Banking und stu­fen die von den Bankinstituten zur Verfügung gestell­ten Lösungen als prak­tisch und sicher ein. 29% nut­zen E‑Banking aus Sicherheitsbedenken nicht und 5% ver­zich­ten eben­falls kom­plett auf die­se Dienstleistung wegen des unprak­ti­schen und kom­pli­zier­ten Handlings. Ähnlich sieht es beim Online-Shopping aus: 16% kau­fen ohne Sicherheitsbedenken im Internet ein, 53% shop­pen regel­mäs­sig für klei­ne­re Geldbeträge. 30% ver­zich­ten ganz dar­auf und begrün­den dies mit Sicherheitsbedenken (20%) und der kom­pli­zier­ten und unprak­ti­schen Anwendung (10%).

Angst vor Computerviren, Datenverlust und Identitätsdiebstahl
Ganz unge­trübt ver­brin­gen die Befragten die Zeit im Internet jedoch nicht. Schreckgespenst Nummer eins sind und blei­ben die Computerviren. 82,2% gaben an, dass sie den Befall durch einen Computervirus als gröss­te Bedrohung anse­hen. Die Angst ist nicht unbe­grün­det: 15,7% oder 860 der befrag­ten Personen waren im ver­gan­gen Jahres von einer Virenverseuchung betrof­fen. Auf Platz zwei der gröss­ten Bedrohungen stu­fen die Befragten mit 69,4% den Verlust von Daten ein. Obwohl sie die­sen einen hohen Stellenwert zuschrei­ben, geht ein gros­ser Teil rela­tiv sorg­los damit um und unter­schätzt das Risiko eines viel­leicht unwie­der­bring­li­chen Verlustes. Rund 80% der Befragten sichern ihre Daten, davon aber ledig­lich 26% wöchent­lich oder öfter. 54% füh­ren nur eine monat­li­che oder jähr­li­che Datensicherung durch und rund ein Fünftel (19%) ver­zich­tet ganz auf ein Backup. 11% gaben an, dass sie 2009 Opfer eines Datenverlustes waren. Davon hat­ten 104 Personen kei­ne Backup-Lösung im Einsatz. Auch das Thema Identitätsdiebstahl beschäf­tigt. Rund 44,4% sehen dar­in die dritt­gröss­te Bedrohung, wäh­rend sie im Internet sur­fen. 2,1% oder 114 der Befragten ver­zeich­ne­ten 2009 einen Phishing-Angriff und 5,8% (317) fühl­ten sich belä­stigt und bedroht. Dies zeigt, dass das Ausspionieren von Daten und per­sön­li­chen Angaben real ist, jeden tref­fen kann und von Computeranwendern in Zukunft noch ern­ster genom­men wer­den muss.

Sicher ins Internet – gewusst wie
Vertrauen ist gut, Kontrolle bes­ser: Trotz posi­ti­vem Sicherheitsbefinden emp­fiehlt es sich bei der Nutzung des Internets gewis­se Spielregeln zu beach­ten. Auch wenn es kei­ne 100-pro­zen­ti­ge Sicherheit gibt: Nur die­je­ni­gen, wel­che die Gefahren ken­nen und wis­sen, mit wel­chen Mitteln ihnen zu begeg­nen ist, kön­nen die Nutzung des Internets unbe­schwert genies­sen. Die «5 Schritte für Ihre Computer-Sicherheit» des Vereins InfoSurance zei­gen auf, wel­che Massnahmen in der IT-Sicherheit beson­ders wich­tig sind. Werden die­se ein­ge­hal­ten, fin­den Onlinekriminelle kei­ne Angriffsfläche und suchen sich «leich­te­re» Opfer. Um die Wichtigkeit die­ser fünf Verhaltensregeln zu pro­pa­gie­ren, führt InfoSurance am 10. März 2010 den SwissSecurityDay 2010 durch. An die­sem Tag soll mit diver­sen Aktionen die Schweizer Bevölkerung auf den siche­ren Umgang mit dem Computer sen­si­bi­li­siert wer­den.

Ergänzende Informationen zur Umfrage
Bei den Teilnehmenden der Umfrage han­delt es sich vor­wie­gend um Privatpersonen, wel­che sich für Computer und Computersicherheit inter­es­sie­ren. Deshalb muss davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass die Resultate eher zu posi­tiv aus­ge­fal­len sind. Weitere Informationen zum Thema sowie das «5 Schritte Programm für Computer-Sicherheit» sind unter www.swisssecurityday.ch <http://www.swisssecurityday.ch>  abruf­bar.

Hochschule Luzern – Wirtschaft
Am Institut für Wirtschaftsinformatik IWI der Hochschule Luzern – Wirtschaft wird das Kompetenzzentrum Information Security betrie­ben. Ein Team von sie­ben Mitarbeitenden ist spe­zia­li­siert auf die Themen Informationssicherheit und IT-Forensics. Schwergewichte lie­gen in der Weiterbildung (Master of Advanced Studies in Information Security, Certificate of Advanced Studies in IT-Forensics and Investigations), der Forschung und in Dienstleistungen für Dritte (IT-Audits und Gutachten für Untersuchungsbehörden). Im 2004 orga­ni­sier­te das Kompetenzzentrum Information Security gemein­sam mit ver­schie­de­nen Partnern eine zwei­jäh­ri­ge Ausstellung zum Thema Computersicherheit und Privatsphäre im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern. Weitere Informationen: www.hslu.ch/iwi <http://www.hslu.ch/iwi>

InfoSurance
InfoSurance ist ein unab­hän­gi­ger Verein, wel­cher sich seit meh­re­ren Jahren für die Förderung der Informationssicherheit (Information Assurance) ein­setzt. Die 5 Schritte für Ihre Computersicherheit und das 10-Punkte-Programm für KMUs sind mitt­ler­wei­le bekann­te Produkte. Der Verein führt jähr­lich gemein­sam mit Partnern in der Schweiz einen lan­des­wei­ten Tag der Informationssicherheit durch, den SwissSecurityDay. Mitglieder der InfoSurance sind der Bund, ver­schie­de­ne Banken, Versicherungen und Beratungsunternehmen sowie diver­se Einzelmitglieder. Weitere Informationen: www.infosurance.ch <http://www.infosurance.ch>

Luzern, 9. Februar 2010
Pressemitteilung Hochschule Luzern

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