„Ladies Night“ – ein aktu­el­les Weihnachtstheater

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Ladies NightKeine Arbeit, kein Geld, kei­ne Zukunftsperspektiven. Was tun, wenn die finan­zi­el­len Verpflichtungen wei­ter­lau­fen, das Besuchsrecht für den Sohn auf dem Spiel steht, die ahnungs­lo­se Frau wei­ter­hin mit der Kreditkarte unter­wegs ist und kauft, was das Zeug hält? Guter Rat ist da wirk­lich teu­er. Ein wild zusam­men gewür­fel­ter Haufen von arbeits­lo­sen Männern tritt in Konkurrenz zu den berühm­ten „Chippendales“ – Strippern.

Denn die­se waren letzt­hin in Bern und stripp­ten dort vor aus­ver­kauf­tem Saal für ihr begei­ster­tes und zah­lungs­wil­li­ges, weib­li­ches Publikum. Einer der Arbeitslosen schmug­gel­te sich wäh­rend die­ser Veranstaltung auf die Damentoilette und kann nun brüh­warm von der Begeisterung der Frauen erzäh­len. Damit steht der Plan, es den „Chippendales“ gleich zu tun. Es kann ja schliess­lich nicht so schwer sein, die Hüllen männ­lich-las­ziv fal­len­zu­las­sen, dabei mit dem Hintern zu wackeln und mit dem Publikum zu flir­ten – oder doch? Man(n) hat zwar kei­nen Astralkörper wie die ame­ri­ka­ni­sche Konkurrenz, dafür aber viel mehr Persönlichkeit! Also trai­nie­ren die Männer was das Zeug hält, tan­zen und strip­pen – in aller Heimlichkeit, ver­steht sich. Denn die eige­nen Frauen sol­len ja nichts erfah­ren. Die Proben wer­den zum Kraftakt und Tanzschritte gelin­gen nur, wenn sie mit Fussballsituationen ver­gli­chen wer­den. Je näher die heis­se Show rückt, desto ner­vö­ser wer­den die Stripper. Und schliess­lich steht auch ein knap­per String als letz­te Schamgrenze zur Debatte. Bekommen die Jungs im letz­ten Moment doch noch kal­te Füsse? „Ganz oder gar nicht“ ist hier die gros­se (Preis)-frage.

Langzeitarbeitslosigkeit humo­ri­stisch und trotz­dem kri­tisch the­ma­ti­siert. Die Geschichte erzählt in humo­ri­sti­scher, aber auch nach­denk­li­cher Weise von den Zweifeln und dem Schamgefühl der Männer, ihrer Beziehung zu Frauen und befasst sich mit der sozia­len Misère, die durch Arbeitslosigkeit ent­steht. Trotz viel Situationskomik also eine ern­ste Auseinandersetzung mit dem Thema Langzeitarbeitslosigkeit und der männ­li­chen Psyche.

Das Bühnenstück (gestar­tet in Neuseeland) ging um den Erdball. Der Film „The Full Monty“ war in den 1990er Jahren eine der erfolg­reich­sten Komödien welt­weit und auch als Musical durf­te die Geschichte am Londoner West End einen Grosserfolg fei­ern. Nun kommt die­se schril­le, warm­her­zi­ge Komödie mit sozi­al­kri­ti­schem Hinter(n)gedanken ab November 2009 nach Worb – aber hier  strip­pen im Gegensatz zu den „Chippendales“ rich­ti­ge Kerle!

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