«L’après-midi d’un foehn Version 1», das sind 20 Minuten Zauber am Theater Spektakel. Poetisch, verspielt, besonders lustig für die Kleinen. Sie verstehen das Prinzip dieses Spektakels sehr gut: Einem eigentlich leblosen Spielzeug Leben einhauchen. Wo die Kinder ihre Fantasie brauchen, zieht die Compagnie Non Nova den Wind zu Hilfe. Und erweckt im Kreis der Zuschauer ihre Plastiksack-Tänzer zum Leben.
Diese kleinen Tänzer bekommt man in jedem Supermarkt. Zum Beweis bastelt Jean-Louis Ouvrard seinen ersten Tänzer gleich auf der Bühne. Zwei Plastiksäcke, eine Schere und Klebeband: Fertig ist das neue Ensemblemitglied.
Jonglieren mit nicht jonglierbarem
Ouvrard hat «L’après-midi d’un foehn Version 1» von Phia Ménard übernommen. Diese hatte das Stück im Auftrag des Naturhistorischen Museums ihrer Heimatstadt Nantes entwickelt. Damals begann sie sich mit dem Jonglieren des nicht jonglierbaren zu beschäftigen. Beim Jonglieren von Wasser (Eis) verabschiedete sie sich von ihrer männlichen Existenz. Phia Ménard wurde im Körper eines Mannes, Philippe Ménard, geboren.
Ménard ist es gewohnt, aus Normen auszubrechen. Sie war eine Schülerin von Jérôme Thomas, der die Jonglierkunst aus dem Zirkuskontext gelöst und auf eine eigenständige Bühne gebracht hat, ganz in der Tradition des Nouveau Cirque. Mit ihrer Compagnie Non Nova, die sie 1998 gründete, treibt Ménard diese Entwicklung weiter. Dabei hatte die Compagnie nie den Anspruch, etwas Neues zu erfinden, sondern die Dinge neu zu sehen (non nova, sed nove).
Neue Tanzpartner für Phia Ménard
Jean-Louis Ouvrards Tanzkompanie im Kreis von acht Ventilatoren wird immer grösser. Ihre Choreografie zu Debussys «L’après-midi d’un faune» wirkt nicht zufällig. Sie sind talentiert, diese kleinen raschelnden Tänzer. Ihre Erfinderin, Phia Ménard, hat sie übrigens nicht ganz im Stich gelassen. In «L’après-midi d’un foehn & Vortex» tanzt auch sie noch mit ihnen, zieht aber auch grössere und schwerere Tanzpartner bei.
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