Eine Gesangsikone beehrt die Schweiz

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Salvatore Pinto – Interview mit Laura Pausini: Eingefleischte Laura Pausini Fans wer­den sich ver­mut­lich erin­nern: 1993 gewann die Sängerin mit ihrem Lied «La Solitudine» nicht nur die Herzen der Italienerinnen und Italiener, son­dern auch den ersten Preis am Festival del­la Canzone Italiana in San Remo. Es war dies der Beginn eines Grosserfolgs, wie ihn nur weni­ge erfah­ren dür­fen, etwa Tiziano Ferro oder Nek.

Pausini wird oft und ger­ne mit Celine Dion und Mariah Carey ver­gli­chen. Ihre Stimme, wel­che dem Mezzosopran zuge­ord­net wer­den kann, ist kraft­voll und raum­fül­lend. Ihre Lieder han­deln fast alle von Liebe und von Herzensangelegenheiten.

Am 10. und 11. April star­tet sie in Zürich und Genf die Inedito World Tour, wel­che im Zeichen ihres im November 2011 erschie­ne­nen elf­ten Albums steht.

Laura Pausini, Sie sind oft in der Schweiz zu Besuch. Was zieht Sie zu uns?

Sobald ich in die Schweiz rei­se, kommt ein Glücksgefühl in mir hoch. Das gan­ze geschieht völ­lig unbe­wusst. Klar ist: Mit der Schweiz asso­zi­ie­re ich vie­le schö­ne Dinge, die auch mit mei­ner Familie zu tun haben. Das Land strahlt auf mich eine Ruhe aus. Hier fin­de ich all das, was ich auch in Italien ger­ne sehen wür­de: Ordnung und Sauberkeit. Und das Schweizer Publikum ist gross­ar­tig. Ich füh­le, dass es mich mag.

Ist das Bedürfnis nach Ordnung mit den Jahren immer stär­ker und wich­ti­ger gewor­den?

Vielleicht bin ich anspruchs­vol­ler gewor­den. Es stört mich, wenn die Leute in Italien zu ihren Städten kei­ne Sorge tra­gen. Das ist nicht gut. Wir Italiener nut­zen unser Potenzial viel zu wenig. Schliesslich ver­fü­gen wir über einen enor­men kul­tu­rel­len Reichtum, den es zu bewah­ren gilt. Immer wenn ich Schweizer Boden betre­te, wer­de ich mir der Probleme in Italien bewusst.

In wel­cher Rolle sehen Sie sich?

Ich bin eine ver­ant­wor­tungs­be­wuss­te Frau, die weder an Ranglisten noch an Starattitüden denkt. Jedes Mal wenn ich eine Bühne betre­te besin­ne ich mich an mei­ne Anfangszeiten. Ich möch­te mich, wie soll ich sagen, irgend­wie naiv füh­len … So ver­hin­de­re ich etwa­ige Blockaden beim Schreiben der Songtexte oder beim Singen. Würde ich die­se Nonchalance able­gen, ris­kier­te ich mei­ne Karriere. Ich weiss, dass ich mei­nem Publikum gegen­über eine Verantwortung tra­ge. Daher set­ze ich alles dar­an, mei­nen anfäng­li­chen Esprit auf­recht zu erhal­ten. Ich bin mir mei­nes Erfolges bewusst, möch­te ihn aber nicht all­zu ernst neh­men.

Ein Privileg, das berühm­ten Musikern gebührt.

Ja, und übri­gens habe ich auf den inter­na­tio­na­len Bühnen meh­re­re Berühmtheiten ange­trof­fen, die mit ihrem Erfolg sehr beschei­den umge­hen … ja, ver­gli­chen mit jenen Sternchen, deren Karriere ledig­lich auf einem Hit basiert, und die sich so auf­füh­ren, als wären sie Divas. Laura Pausini gehört ganz klar nicht in die­se Kategorie.

Laura Pausini, vie­len Dank für das Gespräch. Wir wün­schen Ihnen alles Gute für den Auftakt zu Ihrer Tournee. Ich dan­ke Ihnen und freue mich auf ein bal­di­ges Wiedersehen mit den Schweizer Fans in Zürich oder Genf.

Foto: zVg.
ensuite, April 2012

 

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