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250 Jahre Caspar David Friedrich: eine Spurensuche

(Bezahlter Inhalt) – Ganz Deutschland fei­ert in die­sem Jahr den 250. Geburtstag des Maler Caspar David Friedrich, des­sen Werke als Ikonen der Epoche der Romantik gel­ten. Viele Schauplätze sei­ner Motive blei­ben bis heu­te ursprüng­lich und fas­zi­nie­rend.

.Der Himmel über der sturm­ge­peitsch­ten Ostsee, eisi­ge Winterlandschaften, efeu­um­rank­te Ruinen und immer wie­der der Mensch bei der Naturbetrachtung waren die Lieblingsmotive Caspar David Friedrichs (1774–1840). «Der Wanderer über dem Nebelmeer» (sie­he Bildausschnitt links) ist eines sei­ner bekann­te­ren Werke und wur­de erst kürz­lich in der Sammlungsausstellung des genia­len Malers im Kunstmuseum Winterthur gezeigt (ensuite, Oktober 2023, Nr. 250). In sei­nen Zeichnungen und Gemälden fing der Künstler nicht nur Landschaften ein, son­dern auch die Stimmungen und Gefühle dahin­ter – getreu sei­nem Leitsatz «Der Maler soll nicht bloss malen, was er vor sich sieht, son­dern auch, was er in sich sieht». So spie­geln sich in sei­nen Werken Sehnsucht, Melancholie, Nachdenklichkeit und die Liebe zur Natur. Friedrichs Art des Reisens – zu Fuss und mit Skizzenblock im Gepäck – passt gut in den moder­nen Zeitgeist. Im Jubiläumsjahr kön­nen die wich­tig­sten Wirkungsstätten selbst nach­be­reist und nach­er­lebt wer­den, und es passt per­fekt zum Weltgeschehen, dabei «in uns selbst zu sehen».

 

-> Reiseinspiration und Anlässe zu Caspar David Friedrich in Deutschland

Lassen Sie sich von eini­gen Reisetipps und den für das Jubiläumsjahr geplan­ten Veranstaltungen inspi­rie­ren: im Nordosten, in Mecklenburg-Vorpommern, wo in Greifswald Caspar David Friedrich gebo­ren wur­de, und im Osten, in Sachsen, wo wir in Dresden das Grab des Künstlers auf dem Trinitatisfriedhof vor­fin­den. Dazwischen lie­gen unzäh­li­ge Stationen der Inspiration.

Es lohnt sich, sich auf den Übersichts-Websiten wei­te­re Infos zu holen:
www.auf-nach-mv.de/kunst/romantik
www.visit-dresden-elbland.de/caspar-david-friedrich

 

Mecklenburg-Vorpommern:
Sehnsuchtsorte der Romantik – ein paar Highlights:

Bild: Damals wie heute: die Wiesen bei Greifswald als Motiv Friedrichs, Foto: TMV/Tiemann
Bild: Damals wie heu­te: die Wiesen bei Greifswald als Motiv Friedrichs, Foto: TMV/Tiemann

Prägende Jahre in Greifswald
Pferde wei­den in einer wei­ten Wiesenlandschaft, am Horizont zeich­nen sich die Kirchtürme von Greifswald ab. Bis heu­te ist die­ser Blick auf Friedrichs Geburtsstadt fast unver­än­dert geblie­ben.

Bei einem Spaziergang über den Caspar-David-Friedrich-Bildweg ent­decken Sie sei­ne Motive: vom Museum in sei­nem Geburtshaus über die lie­be­voll sanier­te Altstadt und den Museumshafen, in dem heu­te rund 50 Traditionsschiffe ankern, bis zur Klosterruine Eldena. Versäumen Sie nicht die Sammlung von Friedrichs Werken im Pommerschen Landesmuseum. Für Kulturfans bie­tet sich ein Fahrradausflug auf der «Route der Norddeutschen Romantik» an, die ein nach­hal­ti­ges Naturerlebnis mit der Romantik und Caspar David Friedrich ver­bin­det.

Bild: Einladend: der Marktplatz in Greifswald, Foto: TMV/ Tiemann
Bild: Einladend: der Marktplatz in Greifswald, Foto: TMV/ Tiemann

 

Glückliche Tage auf Rügen
Die Landschaften der Insel Rügen boten Caspar David Friedrich die per­fek­te Kulisse, allem vor­an für sein Werk «Kreidefelsen auf Rügen». Seit Beginn des 19. Jahrhunderts rei­ste Friedrich immer wie­der auf die gröss­te deut­sche Insel. Im Jahr 1818 kehr­te er auf Hochzeitsreise zurück – glück­li­che Tage für den Maler.

Bild: Traumblick über Ostsee und Kreidefelsen: der neue Skywalk auf der Insel Rügen, Foto: NP-Zentrum Königsstuhl / Timm Allrich
Bild: Traumblick über Ostsee und Kreidefelsen: der neue Skywalk auf der Insel Rügen, Foto: NP-Zentrum Königsstuhl / Timm Allrich

Bei einer Wanderung auf dem Hochuferweg im Nationalpark Jasmund tau­chen Sie in die spek­ta­ku­lä­re Landschaft ein. Vor Kurzem kam ein neu­er Aussichtspunkt hin­zu: Der Skywalk am Besucherzentrum Königsstuhl liegt dra­ma­tisch über dem Meer.

 

26. Juli 2024: Christian Jost. Eismeer
Konzertante Dichtung in drei Sätzen nach dem Gemälde «Das Eismeer» von Caspar David Friedrich für Saxofonquartett, Vibraphon und Streicher. Im Rahmen der Festspiele MV hat Christian Jost eigens für das Jubiläum ein Stück zum berühm­ten Stadtsohn kom­po­niert. Das Auftragswerk der Universitäts- und Hansestadt Greifswald zum Thema Caspar David Friedrich wird im Dom St. Nikolai urauf­ge­führt – es musi­zie­ren das Zürcher Kammerorchester, Stargeiger Daniel Hope und das SIGNUM saxo­pho­ne quar­tet.
Dom St. Nikolai, Domstrasse 54, 17489 Greifswald

 

31. August 2024: Martin Kohlstedt live in der Klosterruine
Am 31. August wird eines von Friedrichs Lieblingsmotiven – die Klosterruine Eldena – mit musi­ka­li­schen Klängen bedacht.  Der Erfurter Martin Kohlstedt ver­bin­det in sei­ner Musik klas­si­sches Piano und elek­tro­ni­sche Beats. (Eintritt frei)
Klosterruine Eldena, Wolgaster Landstrasse 41, 17493 Greifswald

 

Dresden Elbland.
Eine roman­ti­sche Reise – ein paar Highlights:

Bild: Hügel und Bruchacker bei Dresden (Sonnenuntergang), etwa 1824, Öl auf Leinwand

Die Türme Dresdens sind nur zu erah­nen, statt­des­sen steht die Natur im Vordergrund auf Friedrichs Gemälde «Hügel und Bruchacker bei Dresden». Über 40 Jahre lang leb­te der Romantiker in der Hauptstadt Sachsens, 1824 wur­de er Mitglied der Königlichen Kunstakademie.

Im Albertinum erle­ben Sie die gröss­te Fülle sei­ner Arbeiten – 2024 ist gemein­sam mit dem Kupferstich-Kabinett eine gros­se Sonderausstellung geplant. Werfen Sie bei einem Besuch auch einen Blick auf das Denkmal zu Ehren Friedrichs im Brühlschen Garten. Sein Grab befin­det sich auf dem Trinitatisfriedhof, den er auch einst in mysti­scher Nebelstimmung ver­ewig­te.

 

8. Juni 2024 bis 16. März 2025: Sonderausstellung «Die Malerinnen der Dresdner Romantik»
Im Umfeld Gerhard von Kügelgens und Caspar David Friedrichs wirk­ten Anfang des 19. Jahrhunderts zahl­rei­che Malerinnen, die heu­te fast voll­kom­men in Vergessenheit gera­ten sind. Gerhard von Kügelgen unter­rich­te­te pri­vat meh­re­re Malerinnen, u. a. Louise Seidler oder Caroline Bardua, die sogar zeit­wei­se bei der Familie wohn­te. Enge Kontakte bestan­den auch zum Maler Caspar David Friedrich, den Caroline Bardua mehr­fach por­trä­tier­te. Die Sonderausstellung wid­met sich zehn aus­ser­ge­wöhn­li­chen Künstlerinnen, die in Dresden mit ihren Salons und ihren Werken die Epoche der Romantik ent­schei­dend präg­ten.
Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik, Hauptstrasse 13, 01097 Dresden
www.stmd.de/kuegelgenhaus

 

Bild: TMV/ Tiemann
Das Albertinum beher­bergt die Galerie Neue Meister sowie die Skulpturensammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Foto: Frank Exß (DML-BY)

24. August 2024 bis 5. Januar 2025: «Wo alles begann»
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wid­men Caspar David Friedrich zum 250. Geburtstag eine Ausstellung «Caspar David Friedrich. Wo alles begann» an zwei Standorten, im Albertinum vom 24. August 2024 bis 5. Januar 2025 und im Kupferstich-Kabinett (sie­he unten).
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
www.skd.museum

 

Kupferstich-Kabinett vom 24. August bis zum 17. November 2024
Im Kupferstich-Kabinett wer­den unter ande­rem 70 Zeichnungen und ein Skizzen-
buch von Caspar David Friedrich ver­wahrt. Sie illu­strie­ren des­sen zeich­ne­ri­sche Entwicklung bis zu sei­nem Spätwerk. Von her­aus­ra­gen­der Bedeutung ist eine im Kupferstich-Kabinett im Residenzschloss ver­wahr­te umfang­rei­che Handschrift Friedrichs mit kri­ti­schen Bemerkungen über die Kunst sei­ner Zeit und grund­le­gen­den Äusserungen über sei­ne Kunstanschauungen.
Kupferstich-Kabinett Dresden im Residenzschloss Dresden, Taschenberg 2, 01067 Dresden
kupferstich-kabinett.skd.museum

 

Bild: Basteibrücke/ Foto: Achim Meurer
Bild: Basteibrücke/ Foto: Achim Meurer

5. September 2024, «Duell der Romantiker. Die Stadtwette Greifswald gegen Dresden.»
Das ist ein Volksfest-Wettbewerb: Dresden gegen Greifswald! Dabei geht es dar­um, wer am mei­sten im Stil der Romantik ver­klei­de­te Menschen ver­sam­meln kann. Das wird lustig!

 

Rückzugsort Elbsandsteingebirge
Leuchtende Wolken umspie­len die grau­en Bergspitzen in der Sächsischen Schweiz, davor steht ein Wanderer mit Spazierstock: Das Gemälde «Wanderer über dem Nebelmeer» steht wie kaum ein ande­res für die Faszination des Elbsandsteingebirges, das Friedrich regel­mäs­sig besuch­te. 1813 zog er sich sogar für meh­re­re Monate in das Örtchen Krippen zurück.
www.saechsische-schweiz.de

 


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